4/29/2014

Melbourne

Als Traveller kann man nicht viel planen, da doch immer alles anders kommt als erwartet; aber in Melbourne hat sich das Blatt fuer uns in nur vier Wochen gleich mehrfach gewendet.

Anfangs waren wir voller Euphorie auf Jobsuche. Die Zeit verfliegt so schnell, wenn man in einer neuen Stadt ankommt, sich orientieren und einleben muss und dabei gar nicht mehr aus dem Staunen herauskommt - schliesslich ist die Metropole kaum mit unserem vorherigen Stopp, Cairns, zu vergleichen.

Viel und oft haben wir von anderen Backpackern gehoert, wie schoen es hier sei ("viel viel schoener noch als in Sydney") und man diese Stadt auf keinen Fall auslassen solle.

Gesagt, getan. Nachdem unser Flugzeug am 30. Maerz puenktlich gelandet war und wir den Weg in die Stadt und zu unserem zentral gelegenen Hostel ohne Probleme gefunden hatten, blieb auch noch genuegend Zeit, sich ein erstes Bild von der Stadt zu machen.

Dazu sind wir auf die vom Hostel gegenueberliegende Seite des Yarra-Rivers, nach Southbank, und dort die Promenade entlang gegangen. Und schon nach wenigen Metern entlang des glitzernden Flusses, neben dem erst gleichmaessig gewachsene Baeume stehen; - zwischen diesen und den sehr modernen Gebaeudekomplexen verlaeuft ein breiter Streifen fuer Fussgaenger und Fahrradfahrer; und alle 50 Meter weicht man einer Skultpur oder einem Strassenkuenstler aus - wussten wir schnell: Hier halten wir es auf jeden Fall laenger aus; also ideal um sich einen Job, der einen nun einmal laenger an einen Ort bindet, zu suchen.

Melbourne ist wundervoll! Es gibt so viele Museen und Kulturstaetten, die Stadt ansich ist aber ohnehin schon mit Skulpturen, modernen und architektonisch sehr interessanten Hochhaeusern und kontrastreich dazu mit alten Gebaeuden aus dem 19./20. Jhr geschmueckt..
Das Wetter ist hier wesentlich gemaessigter, was wir nach der tropischen Schwuele im Norden aber sehr geniessen konnten.

Und so verflog die erste Woche schnell. Ich durfte bereits am ersten Wochenende in einem wirklich suessen Cupcake-Laedchen in der Degraves Street, eine der kleinen Gassen, in denen sich Cafes und Restaurants dicht an dicht draengen, probearbeiten und wurde spaeter auch fest eingestellt.

Amelie und Lara hatten leider nicht ganz so viel Glueck und schauten sich so nach Angeboten von Farmen in der Umgebung um - und zur Erleichterung aller bekamen sie eine Zusage und machten sich am 19. auf den Weg zu einer Dairy Farm, um sich dort um Kuehe und Kaelbchen zu kuemmern.

Seit diesem Samstag haben sich die Ereignisse ueberschlagen. Spaet abends erfuhr ich, dass man sich im Cupcake-Laden doch fuer jemand anderes entschieden hatte und so war Ostern 2014 fuer mich nicht so schoen wie erwartet.
Ich schaute mich somit auch nach Farmarbeit um, bekam am Montagmorgen die Zusage - und Nachmittags dann die unglueckliche Nachricht von Amelie und Lara uebermittelt.

Das Feuer ist wohl durch einen Kurzschluss (womoeglich in Verbindung mit einer Heizdecke) entstanden, was in Australien aber durchaus keine Seltenheit ist. Da das Holzhaus nur schon wirklich alt und die Stromkabel wahrscheinlich auch schon beschaedigt waren, hatten die Flammen binnen weniger Minuten alles zerstoert.

Verständlicherweise möchten sich die beiden dazu hier nicht näher äußern; wer Fragen hat, möchte sich bitte direkt an eine von uns wenden.

Jedenfalls kamen Amelie und Lara am Mittwochmorgen hier in Melbourne an - und wir waren ja so erleichtert, uns endlich wieder in die Arme nehmen zu koennen!!
Zuerst wurden die neuen Reisepaesse beim deutschen Konsulat beantragt, ins Hostel eingecheckt und dann von anderen Backpackern aussortierte und von mir zusammengesuchte Klamotten anprobiert - an dieser Stelle moechte ich mich bei all denen, die sich sofort gemeldet und von Sachen, die Amelie und Lara besser gebrauchen koennen, getrennt haben, ganz herzlich bedanken!

Ich war froh, nachdem ich den Farmjob absagen musste, eine Zusage von dem Hostel, in dem ich fuer kostenlose Unterkunft ein paar Stunden arbeite, bekommen zu haben und mache jetzt ein paar Housekeeping- und Bar-Schichten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen