Nach Cairns sind wir mit dem Hauptziel "Tauchkurs" gekommen. Wie schon erwaehnt, der Kurs, der am Dienstag zwei Tage nach unserer Ankunft am 09. Maerz in der kleinen Stadt startete und uns fuenf wundervolle und erlebnisreiche Tage bescherte, war ein toller Start fuer Cairns!
Lara, die sich unter Wasser nicht ganz wohl fuehlt, hat entsprechend keinen Kurs gebucht, sich dann aber doch mit einer Tagestour und Schnorchelausruestung ein (grossartiges) Bild vom Great Barrier Reef machen koennen.
In den drei Tagen, die Amelie und ich auf dem Tauchboot verbrachten, hat sie die Leute im Hostel und die Stadt noch ein bisschen besser kennegelernt (und trotzdem keine Orientierung erlangt, typisch Lara ;-) ) und dabei auch schon mit Andi aus Koeln (der hatte naemlich ein Auto) die Josephine-Falls besichtigt.
Rund um Cairns gibt es einige Wasserfaelle in denen man zum Teil auch schwimmen kann; aber dazu spaeter mehr..
Also in der Stadt ansich gibt es nicht wirklich viel zu sehen, da sie auch relativ klein ist. Sie ist wirklich der Hauptanlaufpunkt fuer die, die sich das direkt vor der Stadt ausbreitende Great Barrier Reef beim Schnorchel- oder Tauchausflug ansehen moechten - so wie wir.
Daher auch die zahlreichen Tauchschulen, Organisationen fuer Seefahrten und Laeden fuer Tauchequipment und Schwimmmode. Die Haupteinkaufsstrasse und das Einkaufszentrum sind generell ganz gut ausgestattet..
In der Stadt, in der auch deutlich mehr Aboriginal People als in allen
Staedten, die wir davor gesehen haben, leben, findet man einige
Gallerien, die ausschliesslich Aboriginal Art zeigen. Und dazu gehoeren
nicht nur Gemaelde, sondern auch Boomerangs oder Didgeridoos.
Es gibt eine sehr schoene Esplanade, entlang der man spazieren,
joggen oder trainieren (in australischen Staedten ist es generell keine
Seltenheit, dass es oeffentliche Trainingsgeraete, die auch viel genutzt
werden, neben Fussgaengerwegen gibt) kann. Die Esplanade wurde vor
nicht allzu langer Zeit renoviert, sie sieht sehr gepflegt aus und geht
ueber in die Lagune, ein oeffentliches Schwimm- & Planschbecken (wie
es das auch in Brisbane gibt), was gerade an heissen Tagen von fast
jedem genutzt wird, da es wegen der Krokodile aeusserst gefaehrlich
waere, im direkt daneben liegenden Meer zu schwimmen.
Auf den
vielen Gruenflaechen gibt es einige oeffentliche Grillflaechen. Von
dieser sich durch ganz Australien ziehenden Idee waren wir schon in
Sydney ganz begeistert - und haben diese auch fuer Amelies
Geburtstagsdinner genutzt. An dem Tag hatten Lara und ich als kleine
Ueberraschung noch Fahrraeder gemietet. Damit sind wir erst die Radwege
in der Stadt entlang am Ufer (tolle Fahrradstrecke!) abgefahren und als
das nach einer Stunde getan war, haben wir uns aus der Stadt rausgewagt,
einfach immer weiter in eine Richtung - bis wir uns irgendwann mitten
auf dem Highway wiederfanden! - War aber durchaus noch als Radweg
beschildert, dennoch wollten wir da irgendwann auch wieder runter...
Irgendwann war es auch sehr heiss, denn in der Woche war Amelies
neunzehnter Geburtstag der einzige sonnige Tag. Und sonnig heisst im Sommer, gebraten zu werden.
Das
Wetter in Cairns war sehr wechselhaft. Mit der beginnenden Wet Season
hatte man die eine Woche strahlendsten Sonnenschein, in der Naechsten
hat es gar nicht mehr aufgehoert, zu schuetten. Manche Tage begonnen mit
strahlend blauem Himmel - und wenn man dann nachmittags zurueck ins
Hostel kam, sah man aus, als waere man durch die Lagune geschwommen.
Aber es war stets warmer, tropsicher Sommerregen und (wahrscheinlich
nur, weil wir das so - bis auf Kuala Lumpur - nicht kannten)
entsprechend haben wir uns auch so darueber gefreut! Zudem war die Luft
nach bruetender Hitze und erdrueckender Schwuele dann auch um einiges
angenehmer.
Cairns ist eher ein Ort, den man als Ausgangspunkt fuer einen Ausflug woanders hin waehlt. So werden viele Rainforest-Touren ins Inland oder Fahrten nach Cooktown in den Norden angeboten.
Fuer viele Traveller ist es Start- oder Endpunkt der Reise (je nachdem ob man, um die Ostkueste zu bereisen, im Norden oder im Sueden beginnt), was auch die zahlreichen Hostels erklaert.
Wir haben uns fuer ein guenstiges am Stadtrand (was aber wegen der geringen Groesse der Stadt nicht weit entfernt von irgendetwas lag) entschieden, und waren sehr damit zufrieden. Dort haben wir auch einige nette Leute kennen gelernt.
Mit zweien davon sind wir in den Atherton Tablelands einen Tag lang von Wasserfall zu Wasserfall gefahren (und das war durchaus ein Stueck), haben getestet, welcher denn am besten zum Schwimmen geeignet ist - definitiv die Millaa Millaa Falls (eiskaltes Wasser; und ein Anblick wie gemalt - wir konnten erst gar nicht glauben, dass der naturlich ist!) - und waren im Anschluss noch beim Curtain Fig Tree, einer der groessten Baume in Tropical North Queensland. Das 800 Jahre alte Gewaechs*, das dadurch entstand, dass ein von einer Wuergefeige umwachsener Baum abstarb und auf einen anderen Baum kippte (die herabhaengenden Luftwurzeln (mit bis zu 15 m Laenge) der Feige sehen aus wie ein Vorhang; daher der Name) mit seinen 50 Metern Hoehe und 39 Metern Stammumfang ist imposant.
Nachdem der Tauchkurs (viel zu schnell) zu Ende ging und wir eigentlich alles von Cairns und Umgebung gesehen hatten, mussten wir uns daran erinnern, dass es nach all den Touren und ihren Unkosten vielleicht mal an der Zeit sei, sich um einen Job zu bemuehen.
In Cairns selber, haben wir schon nach ein paar Tagen festgestellt, ist es schwierig, etwas fuer kuerzere Zeit zu bekommen, und ohne ein Auto ist eine der Farmen im Umland oder ein Restaurant im Vorort nur schwer zu erreichen.
Somit planten wir erst einmal unseren ersten richtigen Roadtrip zum Cape Tribulation und nach Cooktown, um anschliessend in einer anderen Stadt oder gar im Outback Arbeit zu finden. Letztlich haben wir dann aber doch einen Flug nach Melbourne, das uns immer wieder von anderen empfohlen worden war und wo der Arbeitsmarkt wesentlich besser aussah, gebucht.
* [Kurze Erklaerung zur Bildung des Curtain Fig Tree: Normalerweise keimen Wuergefeigen in den Kronen anderer Bäumen und
bilden dann Wurzeln aus um den Boden zu erreichen. Wenn dieser wichtige
Schritt vollzogen ist, beschleunigt sich das Wachstum der Feige, die
Luftwurzeln werden dicker und vernetzen sich. Nach hunderten von Jahren
töten sie schließlich den Wirtsbaum, der langsam verrottet. Die Feige
kann jetzt selbstständig weiterwachsen. Im Falle des Curtain Fig ist der
Wirtsbaum während dieses Prozesses gekippt, sodass die Luftwurzeln mit
bis zu 15 Metern Länge als Vorhang Richtung Boden gewachsen sind.]
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