Unser Vorhaben, den Kakadu National Park in nur einem Tag zu besuchen, wurde erst nur angezweifelt.
Als Nicht-Australier schätzt man Größen und Distanzen einfach falsch ein. Gut, wir hatten nie vor, den ganzen kompletten Park mit jedem Pflaenzchen zu
sehen, aber auch trotz zwangslaeufiges Verzichten (wegen Strassensperren etwa)
auf den einen Wasserfall oder den anderen Billabong wurde es am Tagesende doch ziemlich knapp. Auf keinen Fall moechte man im Dunkeln noch im Nationalpark
unterwegs sein, denn sobald die Sonne nicht mehr strahlt, ist es
pechschwarz, kein Baum, kein Schlagloch mehr zu erkennen… und die Tiere wagen
sich dann auch heraus.
Um das (wortwörtliche) Aufeinanderprallen mit Australia's Wildlife zu vermeiden, haben wir uns in
aller Fruehe auf den Weg zum gemacht.
Bis wir den Parkeingang erreichten, waren wir mindestens 2 Stunden unterwegs und legten dort unser erstes Lunch als dreikoepfige Gruppe auf der Road ein - generell war dieser Tag ein ganz gutter “Testlauf” fuer den grossen noch folgenden Roadtrip.
Erst einmal aus Darwin heraus, entfaltete sich das Northern Territory in seiner fremden, ganz eigenen Schönheit um uns herum. Die kilometerweite Sumpf- und Waldlandschaft erkannte ich aus einigen Gemälden aus der National Gallery of New South Wales, die viel NT oder WA (vor 150 Jahren) zeigen, wieder; wunderschoen.
Die Entry Fee fuer den Nationalpark beträgt 25$ pp (damit kann man sich sogar bis zu 2 Wochen im Park aufhalten); und das ist voellig gerechtfertigt, bedenkt man die Arbeit der Ranger, die den Park sauber und instand halten. Auch die Visitor Centre werden so finanziert, oder auch das Sichern und Ausschildern von Wanderwegen.
Wir kamen aus dem Westen ueber den Arnhem Highway und durchquerten den Park quasi einmal in seiner ganzen Breite, bis wir der befestigten Strasse am oestlichen Ende nach Sueden folgten. Theoretisch kann man den Kakadu National Park naemlich auch mit Zweiradantrieb erkunden; man saehe zwar nicht die wirklich spannenden Ecken, aber kaeme durchaus von einem Ende zum anderen.
Bis wir den Parkeingang erreichten, waren wir mindestens 2 Stunden unterwegs und legten dort unser erstes Lunch als dreikoepfige Gruppe auf der Road ein - generell war dieser Tag ein ganz gutter “Testlauf” fuer den grossen noch folgenden Roadtrip.
Erst einmal aus Darwin heraus, entfaltete sich das Northern Territory in seiner fremden, ganz eigenen Schönheit um uns herum. Die kilometerweite Sumpf- und Waldlandschaft erkannte ich aus einigen Gemälden aus der National Gallery of New South Wales, die viel NT oder WA (vor 150 Jahren) zeigen, wieder; wunderschoen.
Die Entry Fee fuer den Nationalpark beträgt 25$ pp (damit kann man sich sogar bis zu 2 Wochen im Park aufhalten); und das ist voellig gerechtfertigt, bedenkt man die Arbeit der Ranger, die den Park sauber und instand halten. Auch die Visitor Centre werden so finanziert, oder auch das Sichern und Ausschildern von Wanderwegen.
Wir kamen aus dem Westen ueber den Arnhem Highway und durchquerten den Park quasi einmal in seiner ganzen Breite, bis wir der befestigten Strasse am oestlichen Ende nach Sueden folgten. Theoretisch kann man den Kakadu National Park naemlich auch mit Zweiradantrieb erkunden; man saehe zwar nicht die wirklich spannenden Ecken, aber kaeme durchaus von einem Ende zum anderen.
Bald machten wir das erste mal "richtig" Gebrauch von unserem Four Wheel Drive: Eine uns sehr sehr lang erscheinende Dirtroad sollte uns zu den Jim Jim Falls fuehren. Ungluecklicherweise war die Zufahrt zu den massiven Twin Falls leider schon gesperrt.
Aber an dieser Stelle ist es fuer die Blogleser klasse, dass Amelie, Lara und ich gerade den Westen zu verschiedenen Zeitpunkten gesehen haben… Wenn ihr ein paar Posts runterscrollt, werdet ihr nicht nur von den Twin Falls hoeren, sondern auch grossartige Bilder sehen! Ueberhaupt haben die beiden viel mehr “Material” vom Kakadu NP.Als wir auf 4x4 umschalteten, befuhren wir erst eine ca 8m breite tiefrote Schotterstrasse. Die Steine, Schlagloecher (und Pfuetzen) wurden grosser und wir ordentlich durchgeschüttelt.
Muri fährt mit Handschuhen; die Sonne strahlte zu stark aufs Lenkrad |
Neben uns gerade so den Jeep ueberragende Pflanzen. Und die Strasse schien gar nicht mehr aufzuhoeren, sah über Kilometer lang gleich aus.
Doch je weiter wir in den Sueden kamen, desto mehr “oeffneten” sich die Waende aus Bueschen zu unseren Seiten…Aus Straeuchern wurden kleine Baeume, die irgendwann zu einem lichten Wald heranwuchsen. Mit Wald ist aber nicht das gemeint, was wir aus Europa kennen. Die Pflanzen sind extrem ausgetrocknet, als Farben dominierten jetzt Schwarz, Grau, Braun und Weiss-Gelb (vom Sand). Die starken Sonnenstrahlen erhellten die Szenerie zusaetzlich.
Und – jetzt musste man als Fahrer aufmerksamer werden – in dem weichen Sand versteckten sich Steine, die immer groesser wurden. Teilweise musste auf weniger als 10 km/h abgebremst werden, denn zusaetzlich wurde die Strasse enger, kurviger und steiler.
[Auch wenn die Pfuetze flach erschien; ein steiler Grad und etwas Tempo haben “Floyd” so oft mit einer rotbraunen Schlammschicht ueberzogen, dass selbst 4 sehr starke Regenfaelle nicht reichten, um ihn zu saeubern.]
Da die Baeume jetzt fast gar keine Blaetter mehr trugen, eröffnete sich uns ein grossartiger Blick auf die weiten, hohen Felswaende am Horizont. Dort irgendwo mussten die Wasserfaelle sein. Die etwa 90 Grad steilen Waende waren zum Teil bewachsen und erinnerten nicht nur mich an einen Ausschnitt aus einer asiatischen Kulisse (wie etwa bei den Batu Caves in Kuala Lumpur, nur noch trockener).
So wie wir als fast einziges Auto zu guter lauter Musik das erste Mal durch richtige Einoede fuhren, nur Natur pur um uns herum hatten (und was fuer welche!!) und mit den verschiedensten Untergruenden und Strassenverlaeufen gechallenget wurden; das war absolut pures Fahrvergnügen!
Die Strasse gehoerte uns. Dieses Gefuehl hat man jedes Mal, wenn man sich ins Outback begibt, und es ist unglaublich, durch diese scheinbar endlose Weite ganz alleine (vorzugsweise aber doch mit Freunden) zu cruisen. Da wird einem bewusst, wie riesig, grossartig, schoen und vollkommen die Natur und alles Urspruengliche um uns herum und wie klein und unwichtig der Mensch fuer all das ist. Man nimmt die gewaltigen Bilder und Eindrücke in sich auf und bekommt einen richtigen Kick durch das elektrisierende Hochgefuehl, diese ganze weite Landschaft gerade nur fuer sich zu haben!
Als wir nach stundenlangem Kurven durchs Nichts bei den Parking Spots von den Wasserfaellen ankamen, waren wir ganz ueberrascht (und das im Laufe der naechsten Wochen immer wieder), dass hier schon eine gute Handvoll anderer Leute mit ihren Autos waren.
Aber das ist Australien. Du kannst scheinbar ewig die einzige Person auf der Strasse sein, aber sobald du bei einer (maessig) bekannten Sehenswuerdigkeit parkst, bist du direkt wieder im "Traveler-Hotspot". Aber generell kann man in NT und WA nicht wirklich behaupten von Menschenmassen ueberlaufen zu werden.
Gerade das kann aber auch gefaehrlich werden. Als wir den Wanderweg zu den Jim Jim Falls betraten, trafen wir auf zwei Leute, die ein aelteres Ehepaar nicht wie vereinbart wieder getroffen hatten, sich nun sichtlich sorgten, und auch uns eine Beschreibung von ihnen mit der Bitte nach ihnen Ausschau zu halten, gaben.
Erst sind wir gewandert, schon bald aber wortwörtlich ueber Stock und Stein geklettert. Ueber den Schatten der Baeume waren wir mehr als froh, aber auch so war es noch erdrückend heiss und unser Wasser ging schneller aus als geplant.
In dem breiten, sehr ruhigen, sich fast nicht bewegenden Wasserlauf neben uns koennen wohl Krokodile vorkommen, was uns Respekt und Abstand zum Ufer verschaffte.
Immer mal wieder gab es aber einen groesseren Felsen, der aus den Wald herausragte und einen grandiosen Blick auf die Landschaft vor uns ermoeglichte: Wie eine wahr gewordene Szene aus dem Dschungelbuch lag das stille sich spiegelnde Wasser, die tausend verschiedenen Pflanzen und die steilen, hohen Felswände vor uns.
Je weiter wir kamen, desto schoener wurde es. Als wir aber auf Leute trafen, die gerade von den Wasserfaellen kamen und berichteten, dass der schwierigste Anstieg noch vor uns laege, die Faelle selbst aber ausgetrocknet und damit gar nicht mehr spektakulaer seien und wir unser letztes bisschen Wasser kritisch beaeugten, entschlossen wir uns umzukehren.
Zudem war es nun auch schon 2 PM und wir hatten schliesslich noch einiges vor.
Als wir zurueck zum Auto kamen, war das aeltere Paerchen immer noch nicht aufgetaucht. Inzwischen waren ein Ranger, die Polizei und ein Helikopter da; hoffentlich ist es noch gut ausgegangen.
Als wir es wieder zurueck auf die befestigte Strasse geschafft hatten, war es nicht mehr weit bis zum Yellow Water, einem grossen stehenden Gewässer, an dem auch Crocodile Cruises angeboten werden.
Spontan wollten wir nur kurz beim Warradjan Aboriginal Cultural Centre stoppen. Das angenehm stark klimatisierte Gebaeude wurde von der einen Seite betreten und führte dann durch eine sehr ansprechende Ausstellung, die mit Texten, Fotos, originalen Werkzeugen und dreidimensional interessant in den Raum eingearbeiteten die Natur darstellenden Kunstwerken, die das Leben, die Philosophie, die Sprache, aber auch das Leiden und die Probleme der Aboriginal natives der Kakadu-Region thematisierte. Sehr schön gemacht, und gerade fuer mich mit wenig Vorwissen zur Kultur der Aboriginies war das wirklich interessant.
Obwohl wir bei Mardugal am Alligator Billabong Halt machten, hatten wir leider (?) nicht das Glück, eins der Reptilien dort zu sehen.
Nun wollten wir aber wirklich wieder zurueck. Wir hatten uns den Treck der Jim Jim Road als Shortcut rausgesucht, doch die Sonne war schon dabei, unterzugehen.
Da es im Nationalpark nicht eine Strassenlaterne gibt und die Strassen auch so schon nicht ganz einfach zu befahren sind, wollten wir dringend vor der absoluten Dunkelheit heraus.
Klassisches Szenario, das wir uns ersparen wollten: Ein Wallaby hüpft vor's Auto, du reagierst (eventuell zu spät), drehst dich auf dem losen Untergrund und endest in einem Baum, der erst gar nicht zu sehen war.
Die untergehende Sonne droht zwar die baldige Dunkelheit an; wirkte dort aber unbeschreiblich wunderschoen und scheint alles in ihrem warmen Licht zu verzaubern. Jetzt waren wir wirklich in dieser orange-roten Outback-Welt eingehuellt.
Da wir nach Westen gefahren sind, sind wir sozusagen der Sonne “hinterher gejagt”, und konnten den gesamten Sonnenuntergang in all seinen Facetten (orange/rot/lila/blau) mit ansehen. An diesen ganz besonderen Luxus sollten wir uns auf dem gesamten Westcoast-Roadtrip noch gewoehnen.
Allerdings blendet sie auch umso mehr, je tiefer sie steht – und gerade nachdem wir an diesem Tag unsere Frontscheibe so sehr verschmutzt hatten, waren wir fast blind.
Wirklich ganz knapp in den letzten Minuten der Daemmerung schafften wir es noch auf den Highway; und dann ging es weiter nach Darwin.
Wir waren dreckig, kaputt und hungrig als wir wieder in der Stadt ankamen, aber so froh, das dieses kleine Abenteuer nicht nur sehr gelungen war, sondern auch uns als Truppe super zusammen geschweisst hatte.
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