Samstag Mittag sind wir von Rainbow Beach aus losgefahren, haben abends einen dreistündigen Stopp in 1770 (wo es nicht viel zu sehen gab und durch unsere Backpacks konnten wir leider noch nicht einmal zum Strand gehen) gemacht und anschließend auf der Nachtfahrt nach Airlie Beach noch ein bisschen Energie getankt, bevor es dann dort aufs Boot und mit der Whitsundaystour los ging.
Unser kleines, aber feines Segelboot "Habibi" bot Platz für 26 Passagiere und die sehr nette dreiköpfige Crew, die uns mit gutem Essen versorgte, mit Spielen unterhielt und uns die Whitsundays und die Besonderheiten der Schnorchel-Hotspots zeigte.
Genau, wir waren nämlich mehrfach (an verschiedenen Stellen) schnorcheln - ein schönes Einstimmen auf den Tauchkurs in Cairns.
Den ersten Tag verbrachten wir aber 'nur' auf dem Boot - um die Gruppe kennenzulernen, sich an die Wellen zu gewöhnen und die atemberaubende Aussicht auf die vielen kleinen unbewohnten Inseln und den im Sonnenlicht glitzernden Ozean zu genießen.
Abends haben wir vor der größten der Inseln, der Whitsunday Island festgemacht, sodass wir am nächsten Morgen die ersten an Land sein konnten.
Dazu mussten wir zwar früh raus, aber eine ganze Insel mit ihrem unglaublichen weiten Strand (zumindest für ein paar Minuten) nur für sich zu haben, ist schon ein Erlebnis. Vor allem, weil der strahlend weiße Whitehaven Beach noch unberührt vor uns lag.
Wir sind an der Westseite der Insel an Land gegangen, durch den Wald zum Aussichtspunkt und dann zum "schönsten Strand der Welt" gewandert.
Und als wir aus dem Regenwald heraustraten, war es auch keine Frage mehr, warum dieser Strand so bekannt ist.
Wie eine weiße Schneelandschaft erstreckte er sich vor uns, von drei Seiten von glasklarem Wasser in verschiedensten Farbtönen umgeben. So feinen Sand habe ich zuvor noch nicht gesehen; es heißt, man könne sich damit die Zähne putzen oder dass er sogar mal für Kokain gehalten wurde...
Da gerade Ebbe war, erschien uns der Strand noch weiter und so dauerte es auch eine Weile, ihn zu überqueren. Blickte man dann zurück, kamen das Grün der Bäume, das Rostorange der Felsen und das Blau des Himmels vor dem (durch Reflektion der Sonne wortwörtlich strahlenden) Weiß umso besser zur Geltung. Der Name 'Whitehaven' ist absolut gerechtfertigt.
Wir haben Fotos gemacht (die z.T. aber leider nicht alle gelungen sind, da das Salzwasser in der Luft Amelies Objektiv getrübt hat) und sind auf den Felsen der Nordseite gewandert und geklettert, bis es Zeit war, zurück zum Boot zu gehen.
Nach einer kleinen Stärkung ging's das erste Mal zum Schnorcheln. Stingersuits (wegen der Quallen) mussten wir uns vorab ausleihen, Flossen, Masken und Schnorchel wurden aber gestellt.
Nach einer kurzen Einweisung in die Technik, die wichtigsten Zeichen und dem Aufzeigen der Grenzen bis wohin wir sicher und wo die schönsten Stellen mit den schönsten Fischen zu sehen waren, ging es auch endlich ins Wasser.
Und das hat solchen Spaß gemacht!
Für uns alle war es die erste Begegnung mit dem Great Barrier Reef und teilweise überhaupt das erste Mal an einem Korallenriff.
Da wir direkt vor den Inseln schnorcheln waren, lagen die Riffe auch nicht sehr tief und durch einen Abstand zwischen sich und den Korallen von teilweise nur einem halben Meter hatte man eine unglaubliche Sicht auf die Pflanzen und Tiere, die so zahlreich und farbenfroh wortwörtlich direkt vor unseren Augen waren.
Nachmittags waren wir noch an einer anderen Stelle - die sogar noch schöner war!
Dort haben wir einen Großteil der "Findet Nemo"-Crew getroffen und sind Fischen mit einer Länge von bis zu 70 cm sehr nahe gekommen. Einer ließ sogar streicheln.
Es ist unbeschreiblich, direkt über dieser zauberhaften, fremden Welt aus Korallen in den verrücktesten Formen und den unglaublichsten Farben (knalltürkis, neongrün, rosa, leuchtend rot, gelb, lila und und und) zu schwimmen (durch den Auftrieb des Neoprenanzugs hat es sich mehr nach Schweben angefühlt).
Die vielen bunten Fische sehen mit ihren Mustern und Farbkombinationen, aber auch ihren Tarnungen aus wie gemalt.
Wenn man ruhig und langsam schwimmt, kommen sie einem sehr nahe; teilweise waren sie direkt vor den Gläsern meiner Tauchermaske oder man konnte für ein gewisses Stück mit ihnen schwimmen, bis sie abtauchten. Das ist wirklich ein Privileg; wir alle waren sehr beeindruckt.
Abends wurde der Sonnenuntergang bewundert und fotografiert und später noch gefeiert.
Am nächsten Tag waren wir ein weiteres Mal (sehr früh) schnorcheln, bevor es dann zurück zum Hafen ging. Bei der Rückfahrt war es etwas stürmisch und regnerisch, aber auch das hat bei trooischem Wetter einen gewissen Charme.
Zurück an Land haben wir uns über eine gute Dusche gefreut (..an Bord hatten wir bloß eine Art Gartenschlauch an der Reling mit dem man das Salzwasser kurz abspülen konnte), unsere Vorräte aufgestockt und einen schönen Abend auf der Afterparty gehabt.
Tags darauf haben wir uns von Lisa, die sich schon auf den Weg nach Cairns gemacht hat, verabschiedet und haben es sonst ruhig angehen lassen (über den Markt schlendern, an der Lagune liegen usw..).
Abends waren Lara, Amelie und Lori noch mit zweien aus unserem Zimmer unterwegs - da ich den Abend zuvor länger weg und von der Tour noch so erschöpft war, bin ich wirklich früh eingeschlafen, sodass für die Weiterreise am nächsten Morgen wieder genügend Energie getankt war.
Leider war es nun aber auch an der Zeit sich von Lori zu verabschieden. Sie arbeitet jetzt in Bowen auf einer Tomatenfarm und scheint da aber ganz zufrieden zu sein - wir bleiben in Kontakt.
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