3/17/2014

Townsville

Da wir bis zum Start des Tauchkurses in Cairns noch ein paar freie Tage haben, nutzen wir diese um uns ein paar auf dem Weg dorthin gelegene Städte anzuschauen.
So haben wir drei Tage in Townsville und zwei in Mission Beach verbracht.

Townsville ist eigentlich eine sehr nette Stadt zum Leben. Es gibt Strände (der Schwimmbereich ist mit Netzen vor Quallen geschützt), eine schöne Promenade, einen Hafen, viele Bars und Restaurants, wohl auch gute Möglichkeiten zum Shoppen (da müssen wir aber irgendwie dran vorbeigelaufen sein), einige gute Museen, das größte Korallenaquarium der Welt und den Castle Hill, der mit seinen 292 Metern über der Stadt thront.

Leider haben wir aber nicht viel von alldem mitnehmen können, da wir uns erst einmal von den doch recht anstrengenden Touren erholen mussten.
Das ging in unserem preiswerten, aber verdammt guten Hostel (foreignexchange; ich kann's nur wärmstens weiterempfehlen) auch gut, sodass wir am letzten Abend noch im Eiltempo durch den strömenden Regen auf den Castle Hill gelaufen sind, um von dort aus den Sonnenuntergang und die Stadt zu bestaunen.

Wir waren zwar ein bisschen kaputt, aber es hat sich gelohnt - die Stadt sah auf einmal wesentlich größer aus als von uns bisher angenommen und ihre Lichter strahlten mit dem rot erleuchteten Himmel und dem glitzernden Meer um die Wette.
Wir bereuen nur, dass wir uns vorher nicht mit Mückenschutz eingesprüht haben. Aber es war ein wirklich schöner Ausklang für den Tag...

...bevor es am 08.03. nach Mission Beach weiter ging:
Schöner langer Strand, leider ungeeignet zum Schwimmen (wegen der Quallen und Krokodile), angrenzend an den Regenwald aber ein ganz besonderer Anblick, der durch das nieselige Wetter leider etwas getrübt wurde - und sonst nichts. Wirklich, es gibt ein paar Häuser, einen Supermarkt (der aber leider geschlossen hatte, sodass wir im überteuerten kleinen Laden einkaufen mussten) und das war's dann auch schon fast.
Weiter Inlands kann man wohl Abenteuertouren und -Aktivitäten wie Rafting oder Skydiving machen, allerdings reichten dafür Zeit und Geld nicht aus.

Und so war es auch gar nicht weiter schlimm, dass wir am Montag unser  Bus nach Cairns fuhr.

[Bild 1-3: Blick vom Castle Hill. Bild 4: Harbour. Bild 5 +6: Mission Beach]

3/07/2014

Whitsunday Islands

Samstag Mittag sind wir von Rainbow Beach aus losgefahren, haben abends einen dreistündigen Stopp in 1770 (wo es nicht viel zu sehen gab und durch unsere Backpacks konnten wir leider noch nicht einmal zum Strand gehen) gemacht und anschließend auf der Nachtfahrt nach Airlie Beach noch ein bisschen Energie getankt, bevor es dann dort aufs Boot und mit der Whitsundaystour los ging.

Unser kleines, aber feines Segelboot "Habibi" bot Platz für 26 Passagiere und die sehr nette dreiköpfige Crew, die uns mit gutem Essen versorgte, mit Spielen unterhielt und uns die Whitsundays und die Besonderheiten der Schnorchel-Hotspots zeigte.
Genau, wir waren nämlich mehrfach (an verschiedenen Stellen) schnorcheln - ein schönes Einstimmen auf den Tauchkurs in Cairns.

Den ersten Tag verbrachten wir aber 'nur' auf dem Boot - um die Gruppe kennenzulernen, sich an die Wellen zu gewöhnen und die atemberaubende Aussicht auf die vielen kleinen unbewohnten Inseln und den im Sonnenlicht glitzernden Ozean zu genießen.
Abends haben wir vor der größten der Inseln, der Whitsunday Island festgemacht, sodass wir am nächsten Morgen die ersten an Land sein konnten.

Dazu mussten wir zwar früh raus, aber eine ganze Insel mit ihrem unglaublichen weiten Strand (zumindest für ein paar Minuten) nur für sich zu haben, ist schon ein Erlebnis. Vor allem, weil der strahlend weiße Whitehaven Beach noch unberührt vor uns lag.
Wir sind an der Westseite der Insel an Land gegangen, durch den Wald zum Aussichtspunkt und dann zum "schönsten Strand der Welt" gewandert.
Und als wir aus dem Regenwald heraustraten, war es auch keine Frage mehr, warum dieser Strand so bekannt ist.
Wie eine weiße Schneelandschaft erstreckte er sich vor uns, von drei Seiten von glasklarem Wasser in verschiedensten Farbtönen umgeben. So feinen Sand habe ich zuvor noch nicht gesehen; es heißt, man könne sich damit die Zähne putzen oder dass er sogar mal für Kokain gehalten wurde...
Da gerade Ebbe war, erschien uns der Strand noch weiter und so dauerte es auch eine Weile, ihn zu überqueren. Blickte man dann zurück, kamen das Grün der Bäume, das Rostorange der Felsen und das Blau des Himmels vor dem (durch Reflektion der Sonne wortwörtlich strahlenden) Weiß umso besser zur Geltung. Der Name 'Whitehaven' ist absolut gerechtfertigt.
Wir haben Fotos gemacht (die z.T. aber leider nicht alle gelungen sind, da das Salzwasser in der Luft Amelies Objektiv getrübt hat) und sind auf den Felsen der Nordseite gewandert und geklettert, bis es Zeit war, zurück zum Boot zu gehen.

Nach einer kleinen Stärkung ging's das erste Mal zum Schnorcheln. Stingersuits (wegen der Quallen) mussten wir uns vorab ausleihen, Flossen, Masken und Schnorchel wurden aber gestellt.
Nach einer kurzen Einweisung in die Technik, die wichtigsten Zeichen und dem Aufzeigen der Grenzen bis wohin wir sicher und wo die schönsten Stellen mit den schönsten Fischen zu sehen waren, ging es auch endlich ins Wasser.

Und das hat solchen Spaß gemacht!
Für uns alle war es die erste Begegnung mit dem Great Barrier Reef und teilweise überhaupt das erste Mal an einem Korallenriff.

Da wir direkt vor den Inseln schnorcheln waren, lagen die Riffe auch nicht sehr tief und durch einen Abstand zwischen sich und den Korallen von teilweise nur einem halben Meter hatte man eine unglaubliche Sicht auf die Pflanzen und Tiere, die so zahlreich und farbenfroh wortwörtlich direkt vor unseren Augen waren.

Nachmittags waren wir noch an einer anderen Stelle - die sogar noch schöner war!
Dort haben wir einen Großteil der "Findet Nemo"-Crew getroffen und sind Fischen mit einer Länge von bis zu 70 cm sehr nahe gekommen. Einer ließ sogar streicheln.

Es ist unbeschreiblich, direkt über dieser zauberhaften, fremden Welt aus Korallen in den verrücktesten Formen und den unglaublichsten Farben (knalltürkis, neongrün, rosa, leuchtend rot, gelb, lila und und und) zu schwimmen (durch den Auftrieb des Neoprenanzugs hat es sich mehr nach Schweben angefühlt).
Die vielen bunten Fische sehen mit ihren Mustern und Farbkombinationen, aber auch ihren Tarnungen aus wie gemalt.
Wenn man ruhig und langsam schwimmt, kommen sie einem sehr nahe; teilweise waren sie direkt vor den Gläsern meiner Tauchermaske oder man konnte für ein gewisses Stück mit ihnen schwimmen, bis sie abtauchten. Das ist wirklich ein Privileg; wir alle waren sehr beeindruckt.

Abends wurde der Sonnenuntergang bewundert und fotografiert und später noch gefeiert.

Am nächsten Tag waren wir ein weiteres Mal (sehr früh) schnorcheln, bevor es dann zurück zum Hafen ging. Bei der Rückfahrt war es etwas stürmisch und regnerisch, aber auch das hat bei trooischem Wetter einen gewissen Charme.

Zurück an Land haben wir uns über eine gute Dusche gefreut (..an Bord hatten wir bloß eine Art Gartenschlauch an der Reling mit dem man das Salzwasser kurz abspülen konnte), unsere Vorräte aufgestockt und einen schönen Abend auf der Afterparty gehabt.

Tags darauf haben wir uns von Lisa, die sich schon auf den Weg nach Cairns gemacht hat, verabschiedet und haben es sonst ruhig angehen lassen (über den Markt schlendern, an der Lagune liegen usw..).
Abends waren Lara, Amelie und Lori noch mit zweien aus unserem Zimmer unterwegs - da ich den Abend zuvor länger weg und von der Tour noch so erschöpft war, bin ich wirklich früh eingeschlafen, sodass für die Weiterreise am nächsten Morgen wieder genügend Energie getankt war.
Leider war es nun aber auch an der Zeit sich von Lori zu verabschieden. Sie arbeitet jetzt in Bowen auf einer Tomatenfarm und scheint da aber ganz zufrieden zu sein - wir bleiben in Kontakt.

Fraser Island

Am 25.02 sind wir von Noosa nach Rainbow Beach gefahren, um uns dort zu sortieren und für die am folgenden Tag startende Fraser Island Tour vorzubereiten.

In Rainbow Beach gibt es nicht viel zu sehen; der sehr kleine Ort dient wirklich nur als Absprungsrampe nach Fraser Island.
Daher hatten wir auch schnell alles gesehen, uns mit Mückenschutz, Wasser und Snacks eingedeckt, unseren Daypack (schnell) gepackt und beim Briefing die wichtigsten Informationen über die Insel, das Fahren von Autos mit Vierradantrieb und Verhaltensregeln bezüglich Umweltschutz und möglichen Begegnungen mit Dingos aufgenommen. Abends haben wir mit Lori und Lisa, die inzwischen auch angekommen waren, den Karaokekünstlern in der hosteleigenen Bar zugehört.

Morgens ging es nach einem deftigen Pancake-Frühstück und den letzten Vorbereitungen gegen 10.00 los.
Dabei waren Amelie, Lara und ich in die Gruppe mit dem Leader-Car eingeteilt. Das hieß, wir saßen in dem größeren Auto, das wir wegen des Gepäcks (hauptsächlich Lebensmittel) auf dem Dach und im Anhänger nicht ohne spezielle Lizenz (die keiner von uns hatte) fahren durften. Somit hatten wir (mit den fünf anderen aus der Gruppe) einen Fahrer, der uns souverän durch noch so tiefen Sand gefahren, uns Wissenswertes und Besonderheiten der größten Sandinsel der Welt beigebracht und auch für die (größtenteils unerfahrenen) Fahrer der weiteren drei Jeeps per WalkieTalkie Tipps für die Tücken der verschiedenen Untergründe bereit gehalten und geholfen hat.

Aber von vorn: Vom Hostel aus waren es über Landstraße etwa zehn Minuten bis zum Fähranleger und dann nocheinmal zehn Minuten auf der Fähre, bis wir wirklich auf Fraser Island waren.

Dabei tat sich schon vom Festland aus ein Bild von unendlicher Weite auf: Der weiße lange Sandstrand zieht sich vor dem Grün des Regenwaldes entlang, davor das Meer - so viel (fast) unberührte Natur. Und das sollte auf der Insel immer noch mehr werden.

Man fährt teilweise stundenlang und bis auf die Spuren von Autoreifen im Sand, wenige entgegenkommende Autos und einige wenige Straßen- und Ortsschilder (der Strand gilt als Highway) gibt es keine Anzeichen von Zivilisation.

Ob man selbst fährt oder "bloß" hinten im Wagen sitzt - von guten Gesprächen und Musik begleitet über den vermeintlich endlosen Strand der Sonne entgegen zu rasen und dabei ununterbrochen rechts (bei der Rückfahrt dann links) die rauschenden Wellen und auf der anderen Seite hohe Dünen, Regenwald und große orange-braune Felsen zu haben, ist unglaublich schön. Und als Nichtfahrer hatte man umso besser die Möglichkeit all das (nicht annähernd so gut) mit der Kamera festzuhalten. Nur wenn der Fahrer durch Pfützen oder kleine Wellen gefahren ist, sodass das Wasser schonmal ins Auto spritzte, sollte man die Kamera lieber eingepackt haben..

Aber natürlich sind wir nicht planlos umhergefahren; wir hatten schon eine Route:
Mittwoch sind wir am Hook Point gestartet, hatten auf der Höhe vom Dilli Village Lunch und sind dann quer durch den Regenwald (naja, es gab schon z.T. auch beschilderte Wege) zum Lake McKenzie gefahren.
Der Moment als unsere Gruppe aus dem Dschungel heraustrat und der in türkis und indigoblau schimmernde See mit seinem -ohne jede Übertreibung- schneeweißen Sandstrand vor uns auftauchte, wird mir so schnell nicht mehr aus dem Kopf gehen. Man hat da wirklich ein vermeintlich bearbeitetes Bild aus dem Reisekatalog vor sich - nur ist es absolut real!

Nach ausgiebigem Schwimmen und Sonnenbaden hat sich unsere aus 26 Leuten bestehende Gruppe auf den Weg ins Camp K'gari (das auf Aboriginal-Land besteht) gemacht.

Dabei haben wir zur Zeit des Sonnenuntergangs einen Zwischenstopp beim Maheno Wreck gemacht. Wieder so ein Postkartenmotiv!

Im Camp waren wir jeweils zu zweit oder zu dritt in Zelten untergebracht.
Wie ein kleines Dorf aufgebaut, gibt es für jede Gruppe eine gemeinsame Koch- und Essstelle, eine Feuerstelle, Duschen, Toiletten und sogar eine "Disko" (ein Pavillon mit iPod-Andock-Möglichkeit).
Zudem ist der Strand bloß fünf Minuten entfernt.
Dort sind wir abends nach dem Essen auch hingegangen (man musste nur darauf achten, dass man mindestens zu zwei war und eine Taschenlampe dabei hatte, da es keine Beleuchtung gibt und man sonst wirklich nichts sehen konnte und gerade Nachts die Dingos unterwegs sind).

Und in der wolkenlosen Nacht tat sich über uns der Sternenhimmel auf. Wir standen direkt unter der Milchstraße!
Gerade dadurch, dass es auf Fraser Island keine Straßenbeleuchtung o.Ä. gibt und auch in Richtung Meer nicht viel ist, leuchten die vielen Sterne so klar und hell und strecken sich wie ein Netz aus Lichterketten über dem Strand aus.
Wir konnten unsere Augen nur schwer von diesem zauberhaften Anblick abwenden und uns der nächsten Besonderheit im Sand widmen.
Unser Fahrer zeigte uns, dass, wenn man mit dem Fuß eine Rille durch den noch feuchten Sand zieht, zwischendurch glitzernde, leuchtende Punkte zu sehen sind (steht irgendwie im Zusammenhang mit Plankton) - und wir alle waren so fasziniert davon, dass man zehn Minuten lang nur Leute, die nach unten schauend, rückwärts gehend, Rillen durch den Sand zogen, am Strand sah.

An Tag zwei ging es nach dem Frühstück in einem anderen Auto Richtung Norden - die "Besatzung" wechselte quasi, damit jeder mindestens einmal in das Vergnügen zu fahren kam.
Erste Anlaufstelle waren die Champagne Pools: Eine Landschaft aus Fels und Sand, zwischendurch (natürlich) tiefer gelegt, sodass Pools entstehen, in die mit jeder größeren Welle neues Meerwasser schwappt.
Groß genug um nicht mehr stehen zu können und gefüllt mit einigen kleineren bunten Fischen, kann man da ganz entspannt drin schwimmen - denn das ist im offenen Meer von Fraser Island zu gefährlich, da dort direkt vorm Strand Quallen, Haie und Stachelrochen umherschwimmen.
Vom Indian Head, auf dem wir anschließend waren, habem wir dann neben Wasserschildkröten auch tatsächlich einen Hai, der hinter den Fischschwärmen her war, gesichtet. Von dem riesigen Felsen, dem östlichsten Punkt Fraser Islands hatte man eine tolle Übersicht über die langen Strände rechts und links.

Nach dem Lunch sind wir zu Eli Creek gefahren, um uns in dem Flusslauf Richtung Strand treiben zu lassen und dabei hatte ich auch meine erste und leider einzige und zu kurze Fahrt am (rechten) Steuer eines Jeeps über harten ebenen, aber auch durch tiefen weichen Sand - das macht unglaublichen Spaß!
Abends wurde wieder gut gegessen (Die mitgebrachten Lebensmittel wurden in der Küche zu einer leckeren Mahlzeit verarbeitet. Wir hatten Glück; in unserer Gruppe gab es einen zukünftigen Koch, der das gut und gerne an sich genommen hat) und dann noch eine schöne Strandparty gefeiert.

Am Freitag, leider auch schon dem letzten Tag auf der Insel, haben wir morgens unsere Sachen gepackt und wieder auf den Weg gen Süden gemacht - dabei kamen auch Lara und Amelie ans Steuer.
Zum Lake Wabby sind wir vom Strand aus über die Dünen, durch den Wald und durch eine kleine Wüste gewandert. Die Wüste, im Prinzip eine riesige Düne, grenzt, hoch und steil wie sie ist, direkt an den skandinavisch wirkenden See an. Mit den tropischen Bäumen, die gegenüber von der riesigen Düne am See wachsen, wirkte der Anblick auf mich ein bisschen wie die Landschaft aus einem Tim Burton Film.
Dies konnte beim erfrischenden Schwimmen mit (etwas größeren) Fischen umso besser genossen werden.
Nach dem Weg zurück zum Auto ging's dann auch zurück zum Festland.
Und nach einer Stärkung und einer Dusche haben wir erst einmal lange und gut geschlafen.