1/31/2014

Narangba

Heute beginnt mein dritter Tag auf der Farm in Narangba. Es tut mir leid, dass ich erst jetzt davon berichten kann, aber ich arbeite den ganzen Tag und bin danach auch ganz schön kaputt.

Aber von vorn:
Als ich hier am Mittwoch um 13.00 (Achtung, kleine Zeitverschiebung; ich bin Deutschland jetzt bloß nur noch 9 Stunden voraus) am Bahnhof ankam, wurde ich von dem Besitzer, Ray, abgeholt.
Die Farm/Baumschule (80 x 600m, geschätzt), auf der verschiedene Topfpflanzen, ein paar Bäume und Früchte großgezogen werden, macht auf mich einen privaten, eher unorganisierten Eindruck, und Kunden scheint es auch noch nicht so viele zu geben. Aber wie Ray sagt, er tut das nicht um Geld zu verdienen, sondern weil es ihm Spaß macht.

Die Unterkunft ist eher bescheiden. Ich habe zwar nach drei Wochen Hostelleben endlich mal wieder ein eigenes Zimmer, aber sauber ist es nicht wirklich (obwohl das vorher so ausgeschrieben war) und ins Bad gehe ich nicht gerne. Es ist ein sehr kleines Haus, fast eine Hütte und liegt direkt an der Hauptstraße neben den Bahngleisen (zum Bahnhof ist es nicht weit).

Ray (schätzungsweise Mitte 50 -Mitte 60) kommt ursprünglich zwar aus Malta, macht aber einen sehr australischen Eindruck (inklusive Akzent, den ich aber gut verstehe), ist recht einfach gestrickt, aber ganz nett, braucht soweit nicht viel zum leben und hat die Farm quasi als Zweitwohnsitz.
Dann lebt und arbeitet hier noch Sharon (26); die ist irgendwie sehr schrullig/hinterwäldlerisch. Sie arbeitet hier und hat so im Gegenzug eine "Unterkunft" für ihre Tiere (von denen bei meiner Ankunft nur noch eine Ziege lebt). Ihre Unterkunft - das konnte ich erst gar nicht glauben - sind zwei aufeinander gestapelte Matratzen im Geräteschuppen. Sie habe wohl lieber ein einfaches Leben, läuft auch immer und überall barfuß, redet fast gar nicht, was aber nicht bedeuten soll, dass sie nicht nett sei.
Also ich könnte mir bessere Gesellschaft vorstellen, gerade weil ich mit ihr ab Samstag hier alleine sein werde.

Es gibt in Narangba zwar andere Häuser, aber einen richtigen Ort und mehr als zwei andere Menschen habe ich noch nicht gesehen.
Mir fehlt es, gerade nach Sydney, mit Leuten zu reden und etwas anders außer essen, schlafen und arbeiten zu tun.

Die Arbeit ansich ist bisher ziemlich anstrengend. Ich stehe von 8.00 bis 13.00 und von 15.00 bis 18.00 gebeugt in der Sonne und kontrolliere Pflanze für Pflanze nach Unkraut und Raupen und entferne diese dann auch. Zwischendurch springt einem dann mal eine Spinne oder eine Kröte entgegen.
Heute soll wohl was anderes zu tun sein, ich bin gespannt.

Das Essen ist in Ordnung. Zur einen Hälfte Fertigessen und Aufgetautes, dann aber wieder frische, ökologische und sehr leckere Früchte.

Am Wochenende habe ich frei, da werde ich mir Brisbane (50 Minuten von hier) angucken.

Also ich weiß noch nicht, ob ich hier wirklich die ganze Zeit bleiben werde. Beim Wwoofen gilt ansich der Deal Arbeit (4-6 h/Tag) gegen Essen und Unterkunft. Da ich hier aber mehr arbeite, Essen und Unterkunft nicht so prall sind und ich für jede Fahrt in die Stadt, zum Strand o.Ä. zusätzliches Geld zahlen müsste, ist der Deal für meine Partei nicht von Vorteil.
Ich werde weiter berichten.

[Bild 1: das Haus. Bild 2+3: der "Garten"]

1/27/2014

Was jetzt noch kommt

Die letzten Wochen haben wir uns nach Jobs umgesehen, die Weiterreise geplant und die Pläne immer wieder geändert.
Über gumtree.com.au haben wir uns mehrere Job- und Wwoofing (arbeiten gegen Verpflegung und Unterkunft) -Angebote angesehen und uns beworben (bei mir hat's sogar direkt mit der ersten Bewerbung geklappt).

Eigentlich wären wir gerne auch schon eher aus Sydney herausgekommen - ohne Frage, Sydney ist eine wunderschöne, saubere und sehr interessante Stadt - aber wir wollen schließlich mehr als nur eine Stadt sehen; und eine Stadt hat auch immer ihren eigenen Charakter, aber wir wollen ganz Australien kennen lernen.
Vorher mussten wir aber noch dies und jenes organisieren, aber nun ist das auch geschafft und es kann weiter gehen.

Also haben sich Amelie und Lara am Montag Abend auf den Weg nach Coffs Harbour gemacht, da wollen sie für eine Woche noch einmal ein bisschen Energie tanken, bevor sie dann beide zusammen in der Nähe von Byron Bay für drei Wochen auf einer Farm wwoofen werden.

Diese beiden Stationen werde ich erst einmal überspringen müssen, da mein Wwoofing-Stay schon diesen Mittwoch beginnt.

Nun sitze ich  also gerade im Bus auf dem Weg nach Brisbane. Von da aus geht es mit dem Zug weiter zu dem Vorort Narangba, wo ich für 2 1/2 Wochen auf einer kleinen organischen Farm bleiben werde.

Gestern (Dienstag) Abend habe ich mich auf den Weg gemacht (allein 16 Stunden Busfahrt; ist doch alles größer und weiter als es auf der Karte aussieht). Und kaum waren wir zur Abenddämmerung über die Harbour Bridge aus der Stadt raus, konnte ich die Umrisse der rot angestrahlten Felsen und hohen Bäume vor einem erst knallorangen, dann pinken, und dann einem tief violetten Himmel bestaunen - der Anblick hat dann auch den unbequemen Schlaf wettgemacht.

Und als ich heute morgen meine Augen öffnete, zeigte sich die Landschaft schon wesentlich tropischer als noch um Sydney herum. Ein bisschen wilder, sumpfiger.

Wenn ich mit dem Wwoofen fertig bin, werde ich ganz gemächlich (eine Woche hab ich dann Zeit) wieder gen Süden fahren, um mich mit Amelie und Lara in Byron Bay zu treffen.

Über den Farmstay halte ich euch auf dem Laufenden!

Australia Day (Nachtrag)

Am 26. Januar feiern die Australier den "Geburtstag" ihrer Nation, den Tag der Entdeckung Australiens. Es ist ein Nationalfeiertag, der aber nicht für alle ein Grund zum Feiern ist - manche Aborigines etwa nennen ihn auch den "Invasion Day" mit dem der Untergang der Ureinwohner und ihrer Kultur einher kam.

Erst war eigentlich gar nicht geplant, dass wir so lange in Sydney verweilen würden um auch noch den Australia Day dort mit zu erleben, wo er wohl am meisten gefeiert wird.
Es ist ja bekannt, dass die Australier (zu Recht) sehr stolz auf ihr Land sind, und so haben wir ein großes patriotisches Fest erwartet.
Wir wurden auch nicht enttäuscht - die ganze Stadt war mit Flaggen und Fähnchen geschmückt; aber in Maßen, es wirkte wirklich nicht überladen; die Menschen trugen blau-rot-weiße oder grün-gelbe T-Shirts, Hüte und Schminke und waren in bester Feierlaune.
Die Stadt hatte für den gesamten Tag Programm und Unterhaltung organisiert (auf der Internetseite hatte man einen sehr guten Überblick, was wo wann passiert) und da haben wir uns auch direkt auf den Weg zum Circular Quay gemacht, um dann neben dem Südturm der Harbour Bridge etwas vom free BBQ abzubekommen und ein Picknick mit Sicht auf den Hafen und die dort entlang fahrenden (geschmückten) Schiffe und Boote zu genießen.
Dann sind wir über die Märkte von The Rocks geschlendert, von da aus sollte es eigentlich direkt zum Darling Harbour weitergehen.
Dabei sind wir auf einen der Vintage-Busse gestoßen, die, wie wir vorab gelesen hatten, den ganzen Tag Stadtrundfahrten (gegen die Spende einer "Goldmünze"; also 1 oder 2$) anboten. Damit hatten wir nicht nur auch endlich unsere Stadtrundfahrt gemacht (zu Fuß hatten wir ja schon alles erkundet), sondern auch gleich richtig was erlebt. Die Busse sind nämlich allesamt aus den 1930er bis 1970er Jahren gewesen und wohl immer bloß diesen einen Tag auf Sydneys Straßen unterwegs. Ein echtes Erlebnis, wir kamen uns vor wie an einem Filmset!

Am Darling Harbour ausgestiegen, setzten wir uns dort ans Wasser zur Live-Musik und genossen einfach den Nachmittag.

Nach einem Abstecher zum Hostel (wir mussten unsere Pullis holen, denn abends wird es selbst in Australien mal frisch) und einem kleinen Abendessen (Sushi!) haben wir am Darling Harbour einen der besten Plätze ergattert, um erst der Gouverneurin von NSW, anderen wichtigen Persönlichkeiten und natürlich -ein kleines Highlight- der Nationalhymne "Walzing Mathilda" zuzuhören und dann dem wirklich spektakulären Feuerwerk beizuwohnen.
Nach circa einer halben Stunde voller Explosionen in den schönsten Farben und Formen in nie zuvor gesehener Größe haben wir uns ganz langsam auf den Heimweg gemacht.
Der Australia Day (und gerade das Feuerwerk am Ende) war für uns ein wunderschöner Ausklang unserer unvergesslichen Tage in Sydney, tatsächlich eine der schönsten Städte der Welt.

[Bild1: Das Feuerwerk. Bild 2: Darling Harbour in der Dämmerung. Bild 3: im Vintage-Bus. Bild 4 + 5: Picknick neben der Harbour Bridge.]

1/26/2014

Was sonst so passiert..

Die vergangene Woche lief wesenlich alltäglicher ab; wir hatten noch einiges zu organisieren und haben uns via gumtree (eine Jobbörse im Internet) nach möglichen Jobs umgesehen.

Am Wochenende waren wir noch einmal am Manly Beach - und haben uns dann doch jeweils einen Bikini genehmigt.
Dann wollten wir Laras inzwischen bei Steph angekommene Visa-Card abholen - die aber leider nicht mehr da war. Wahrscheinlich gestohlen.

Dinge wie Wäsche waschen, eine SIM-Karte (für eine australische Handynummer) kaufen, die Karte fürs australische Konto abholen und am Bondi Beach die Wellen und die Sonne genießen durften natürlich auch nicht ausgelassen werden.

Am Sonntagmorgen haben wir dann Anzeige erstattet (wegen der vermissten Kreditkarte) - und das war relativ einfach, der zuständige Polizist war sehr freundlich zu uns.

Nachmittags haben wir im Hyde Park gepicknickt. Die Sonne der vergangenen Tage hatte sich inzwischen zurückgezogen, doch dadurch konnten wir (und besonders Lara) auf Sonnencreme verzichten; war auch mal ganz angenehm.
Abends sind wir mit der Fähre vom Circular Quay zum Luna Park gefahren, um dann zu Fuß von North Sydney über die Harbour Bridge (zurück) Richtung The Rocks zu laufen. Das hatten wir absichtlich zur Zeit des Sonnenuntergangs geplant. Wir hatten zwar so direkt keine Sonne, der man beim Untergehen hätte zusehen können, aber der Anblick der Tausend Lichter der Stadt, die vor der grauen Kulisse des Himels angingen und aufleuchteten, war unerwartet und unbeschreiblich schön.
Also wer jemals in Sydney sein sollte - geht zu Fuß über die Harbour Bridge; jedes bearbeitete Postkartenmotiv ist gegen die Aussicht nur eine billige Kopie.

Am Montag ging die Jobsuche weiter. Nach einem neuen Hostel haben wir uns auch umgesehen, weil das vorherige für eine weitere Woche doch etwas teuer gewesen wäre.
Als wir dann auch nur zwei Straßen weiter unser neues Zuhause gefunden hatten, haben wir es uns auf der Dachterasse unseres ("alten") Hostels noch einmal bequem gemacht und (im erstaunlich angenehmen Nieselregen) -mal wieder- gepicknickt.

Abends hieß es dann Abschied nehmen von dem Hostel und den Leuten dort - und das wurde natürlich in bester Feierlaune getan.

Am Dienstagmorgen sind wir "umgezogen", haben unsere neuen Mitbewohner kennengelernt und waren einkaufen um den neuen Kühlschrank aufzufüllen.
Das Thema Essen (welches Essen, wie gekocht) ist nach wie vor ein kleines Streitthema - aber zum Glück auch nur das einzige.

Inzwischen haben wir auch unsere Tax File Number und sind somit auch wirklich bereit einen Job anzutreten.
Da hatte ich aber schon eine Zusage für zwei Wochen Wwoofen, war mir aber nicht sicher, ob ich das wirklich annehmen sollte..
Den Mittwochnachmittag haben Amelie und Lara mit einem eisigen (es waren so 18ºC) Picknick und ich mit einem Besuch im Museum of Contemporary Art verbracht.

Donnerstag waren wir ein bisschen shoppen und haben uns mit einer Freundin von Amelies Oma getroffen; die ist zurzeit als "Aupair-Oma" hier und konnte uns ein bisschen was von Sydney und Australien generell erzählen.

Tags darauf sind wir auf Sydneys Fischmarkt gewesen und haben dort auch unser aller erstes Sushi probiert - und lieben gelernt! Seitdem gibt's das bei uns auch öfter...

Samstag waren wir nochmal in Manly; eigentlich um zu schwimmen, doch das und surfen und Kajak fahren und Laufen haben andere in Wettkämpfen dort gemacht; und wir waren begeistertes Publikum.

[Bild 1: Manly. Bild 2-4: nördliche Seite der Harbour Bridge und Aussicht]

1/17/2014

Sydney

Es tut mir Leid, jetzt schon eine ganze Woche nichts mehr von uns hören gelassen zu haben, aber hier ist einfach zu viel los!
Auf der einen Seite sind unsere Tage stets gut ausgefüllt, aber oft fragen wir uns auch, wo die ganze Zeit hin ist.
Naja, jetzt habe ich gerade eine ruhige Minute, die anderen schlafen noch (wir waren gestern Abend feiern - mit einem guten Angebot (freier Eintritt); sonst ist das in Sydney zu teuer..).
Macht euch auf einen längeren Eintrag gefasst - von den letzten Tagen gibt es viel zu erzählen.

Nach einem sehr ruhigen Freitag hatten wir einen sehr aktiven Samstag; wir haben uns mit unserer in Sydney lebenden "Kontaktperson" Steph und einer Freundin ihrerseits zum Coastel bzw. Coogee Walk getroffen. Dabei sind wir am berühmten Bondi Beach gestartet und entlang der Küste Richtung Süden bis zum Coogee Beach gewandert. Da man nie weiter als 10 m vom Wasser entfernt läuft und teilweise auf wirklich hohen Teilen der Felsen ist, hat man über ca. eineinhalb Stunden durchgängig eine Bilderbuchlandschaft vor Augen - tiefblaues bis türkises Wasser, braunrote Felsen und exotische Pflanzen in allen Grünschattierungen - zwischendurch konnte ich es kaum glauben, was ich tatsächlich vor mir hatte.
Um die 5,5 km noch schöner zu gestalten, haben wir am Tamarama Beach (unglaublich starke Wellen!) einen Zwischenstopp eingelegt und am Coogee Beach (zum Schwimmen geeigneter) letztlich das Ziel erreicht und auch da nochmal das Schwimmen im Pazifik genossen.
Abgesehen von einer bösen Folge (der erste heftige Sonnenbrand) war es so wunderschön!
Abends waren wir dann aber auch zu kaputt um noch auszugehen; obwohl wir direkt bei den ganzen Bars wohnen.
Achja, Steph ist total nett, sie spricht sehr gut verständliches Englisch und hilft uns immer gerne weiter - da haben wir richtig Glück gehabt.

Sonntag war wegen des Sonnenbrandes ein Programm im Schatten gesucht, also gingen wir ins Sealife Aquarium, wo man sich von der exotischen Unterwasserwelt Australiens faszinieren ließ: Wir haben viele tolle (teilweise nie zuvor gesehene Tiere) gesehen, darunter das gesamte Cast aus Findet Nemo, Zwei-Meter-Haie, Korallen in allen möglichen und unmöglichen Farben, riesige Rochen und sogar zwei Walrösser.
Allerdings sind wir doch bedrückt wieder hinausgegangen, denn die Becken dort sind so unglaublich klein. Das Sealife wirbt zwar viel für den Erhalt der Umwelt und der Tiere, doch letztlich ist es Tierquälerei - das muss man sich mal vorstellen; da sind z.B. ein Riesenrochen, zwei Walrösser, vier Haie und vieles, vieles mehr in einem Becken, das nicht einmal für einen Hai ausreichend wäre, untergebracht.

Den Rest des Tages haben wir für einen schönen langen Spaziergang am Pier von Darling Harbour und Notwendiges, wie Einkaufen, Kochen und Waschen genutzt.

Montag war eigentlich für das Erstellen des australischen Kontos gedacht, aber wie es mir auch viel vorausgesagt wurde, kann man als Backpacker ohnehin nicht viel planen; es kommt eh alles anders.
Ein paar Leute aus dem Hostel hatten uns am Abend zuvor auf ihren Tagesausflug zu den Blue Mountains (ein Nationalpark im ca. 60 km entfernten Hinterland von Sydney) eingeladen - und wir haben natürlich begeistert zugesagt.
Dass wir dann aber diejenigen sein würden, die die Wanderung durchziehen und die anderen zurücklassen würden (sie sind umgekehrt), damit haben wir nicht gerechnet. Auch nicht zu rechnen war mit der Aussicht, nach 2 1/2 Stunden irgendwo verloren (auf dem Wanderpfad) im Wald zu stehen und festzustellen, dass entweder die Möglichkeit umzukehren oder die Option 1 1/2 Stunden steiler Aufstieg bestehen, um wieder zurück in die Zivilisation zu kommen. Wir haben uns für letzteres entschieden - und das war auch richtig so: Wir haben dabei so viele schöne Ecken, gigantische Aussichten und auch einen zwar kleinen, aber recht hohen Wasserfall gesehen; das hat sich auf jeden Fall gelohnt!
Die Zugfahrt in die Berge war bloß etwas lang, die Züge lassen sich hier wirklich viel Zeit.

Abends haben wir uns am Circular Quay zwischen die im Dunkeln wunderschön beleuchteten Hauptmerkmale Sydneys Harbour Bridge und Opera House gesetzt.
Vor dieser filmreifen Kulisse haben wir im warmen Sommerwind gepicknickt - das hört sich so kitschig an, war aber so schön.

Dienstag waren wir in Chinatown (das uns aber bereits bekannt war; wir laufen viele mal mehr mal weniger nötige Wege) unterwegs, wo wir dann auch endlich ein Bankkonto eröffnet haben.
Im Anschluss ging's weiter zur Gallery of New South Wales um (gegen freien Eintritt) ein wenig australische Kultur zu schnuppern. Und neben australischen Gemälden aus dem 19. und 20. Jhr. war auch viel moderne Kunst (u.A. Bilder, Skulpturen und Installationen von Aborigine-Künstlern) und sogar europäische bis ins 17. Jhr. zurückreichende Kunst vertreten.
In Paddy's Market haben wir unsere Nahrungsvorräte zu einem guten Preis aufgestockt. Das Kochen ist nicht unsere stärkste Disziplin, aber wir arbeiten daran.
Abends sind wir dann in eine urige Bar gegangen und haben ein "echtes australisches Bier" probiert. Auf dem Weg durchs abendliche King's Cross (das in Reiseführern übrigens  wesentlich zwielichtiger dargestellt wird, als es meiner Meinung nach ist - aber gut, wir waren ja auch schon in KL) haben wir auch endlich das übergroße Coca-Cola-Leuchtschild ausfindig gemacht.

Mittwoch war Strandtag. Mit der Fähre sind wir nach Manly gefahren und als wir uns immer weiter vom Circular Quay entfernten und die Skyline vom Sydney in ihrer ganzen Pracht zu bewundern war, musste ich mich wirklich (mal wieder) daran erinnern, dass das kein Traum war, sondern tatsächlich vor uns lag.
In Manly angekommen haben wir es erst gar nicht zum Strand geschafft - die Fußgängerzone dorthin war gesäumt mit Bikini-Läden (und in Australien gibt es nun einmal die schönsten Bikinis zu kaufen), die wir uns erst einmal ganz genau ansehen mussten.
Aber als wir dann endlich am Strand waren, stand fest: Der Manly Beach ist der bisher schönste Strand. Weißer Sand, hoch gewachsene Pinien an der Promenade, türkises Wasser mit tollen Wellen bis zum Horizont. Und keine einzige Wolke am ganzen Himmel. Nicht eine.
Das Wasser war relativ warm, Surfer haben sich über die (für Schwimmer dann doch gefährlichen) Wellen gefreut und wir haben es uns einfach richtig gut gehen lassen.

Donnerstag waren wir ein bisschen in der Stadt unterwegs, haben uns über Mobilfunkanbieter informiert (heute werden wir uns eine australische SIM-Card zulegen), uns nach hübschen Strandkleidern umgesehen (aber wir kaufen nie was; wir müssen uns immerzu daran erinnern, dass wir arme Backpacker sind) und waren abends zum kostenlosen BBQ auf der Dachterasse unseres Hostels.
Anschließend ging's ins Ivy's um ein bisschen zu feiern.
Wir hatten bisher eine sehr schöne Zeit, wir verstehen uns weiterhin und es geht uns (bis auf den einen oder anderen Sonnenbrand) sehr gut.

[Bild 1-3: Coastel Walk. Bild 4-6: Sealife. Bild 7-8: Blue Mountains. Bild 9: Opera House bei Nacht. Bild 10-11: Sicht von der Fähre nach und von Mainly]

1/10/2014

Zusammenfassung der Tage in KL

Am Dienstag waren wir, wie schon erwähnt, bei den Batu Caves, ein sehr hohes Höhlensystem, das in einem riesigen Fels bzw. Urwald liegt. Dazu sind wir ganze 272 Stufen heraufgestiegen (bei knapp 30 Grad kein Vergnügen), bei denen uns viele kleine, freilebende Äffchen entgegen kamen - unsere erste Begegnung mit "wilden Tieren".

Neben diesen Treppen steht eine imposante goldene Statue, die eine hinduistische Gottheit darstellt.
Wir bezweifeln zwar ihren religiösen Wert und glauben eher an ihre touristische Bedeutung, doch trotzdem ist es (umgeben vom Grün des Dschungels) sehr schön anzusehen.

Danach sind wir auf den Fernsehturm Manera mit 360º-Sicht inklusive Aussicht auf die berühmten Petrona-Towers gestiegen - gerade noch rechtzeitig, bevor wir von einem sehr heftigen Regenguss überrascht wurden.
Wir haben uns dann in ein Café geflüchtet,  von wo aus wir zusehen konnten,  wie sich die Straßen in reißende Flüsse verwandelt haben.

Im Anschluss haben wir uns im Times Square Shopping Centre umgesehen und noch einmal ein bisschen Luxus eingeatmet.
Dann ging's weiter in die Jalan Alor, einer Straße, in der man nur Restaurants, Imbissbuden u.Ä. findet. Und da waren wir dann natürlich auch etwas essen.

Abends haben wir den Abend auf der hauseigenen Dachterasse dann noch mehr oder weniger ruhig ausklingen lassen..

Mittwochmorgen waren wir bei den Lake Gardens (eine riesige Pflanzenlandschaft mit Bird Park und Orchid Park) - ermüdend, aber gut!
Nach einer längeren Pause haben wir uns gestärkt, um für den Abend gewappnet zu sein, da haben wir nämlich mit einigen anderen Hostelbewohnern einen Club auf der Partymeile Kuala Lumpurs besucht.

Donnerstag mussten wir bis 12.00 unsere Sachen gepackt haben, konnten die aber im Hostel lassen,  sodass wir uns auf den Weg zu einem chinesischen Tempel machen konnten - leider völlig umsonst, der Tempel war nur eine langweilige Touristenattraktion. Wobei, nicht völlig umsonst, auf dem Weg dorthin hatten wir viel Spaß!

Und dann mussten wir uns auch schon auf den Weg zum Flughafen machen um nach Sydney zu kommen.

Der Aufenthalt in Kuala Lumpur war so gut und viel zu kurz! Das Hostel und die Leute darin waren klasse, die Menschen sehr freundlich und hilfsbereit und das Land mit seinen vielen verschiedenen Kulturen und der ungewöhnlichen Landschaft haben mir sehr gut gefallen!

Ankunft in Sydney

...andererseits ist es auch sehr angenehm, dass man hier in Sydney (wo wir gegen etwa 11.00 a.m. angekommen sind) auf die schwüle Luft der Tropen verzichten kann und man nicht unbedingt 3mal am Tag duschen möchte.

Nachdem wir unser ganz passables Hostel für unsere Verhältnisse recht schnell gefunden haben, wollten wir unbedingt ans Wasser. Strände waren uns zu weit weg, also sahen wir auf der Karte nach und suchten uns die Station Circular Quay aus - ohne auch nur zu ahnen, dass wir beim Hinaustreten die Harbour Bridge und das Opera House vor uns stehen hätten. Was für ein Moment!

Als wir dann ganz zufällig auch noch den botanischen Garten "entdeckt" haben, legten wir uns dort in die Sonne und schliefen unsere Müdigkeit aus. Wir haben es heute sehr ruhig angehen lassen, aber trotzdem schon viel gesehen.
Es ist wunderschön hier in Sydney, das ist schon jetzt sicher.

1/07/2014

Kuala Lumpur

Wir sind zwar gerade so erst 30 Stunden hier, aber alleine gestern kam uns vor wie drei Tage - der Tag fing ja im Prinzip schon vorgestern an, als wir uns um 12.00 in Frankfurt in den Flieger gesetzt haben.

Da wir der Zeit sozusagen weggeflogen sind, wurden im Flugzeug  nach einem guten Mittag-/Abendessen gegen 17.00 (MEZ) schon die Lichter ausgemacht. Schlafen konnten wir aber kaum, da wir zu aufgeregt waren und genügend Ablenkung fanden..

Dann sind wir morgens gegen 07.00 (MEZ 00.00) gelandet und haben volle vier Stunden bis zum Hostel (mit dem wir sehr zufrieden sind) gebraucht.
Denn die Stadt ist, so kommt es uns zumindest vor, ohne jedes System erbaut worden, der Verkehr lässt sich durchaus als katastrophal beschreiben, einige Leute können nur wenig bis gar kein Englisch und Andere geben Ratschläge auch wenn sie selber nicht die geringste Ahnung haben, wo zB. das Hostel liegt.

Aber das ist alles halb so wild, denn zu allererst ist die Stadt beeindruckend. Auf der Fahrt vom Flughafen ins Zentrum kamen wir gar nicht mehr aus dem Staunen heraus, da die Zugstrecke direkt durch den Dschungel führt.
So etwas hatten wir alle zuvor noch nie gesehen. Palmen, Farne, Mammutbäume mit Lianen, überdimensional große Blätter,  Blumen in prachtvollen Farben.
Überall, wo eine Pflanze wachsen kann, da ist auch eine (Zitat Lara) und tatsächlich, wohin man auch schaut - es ist grün.

Als es gegen 18.00 anfing zu dämmern, wurden sämtliche Lichter und vor allem Lichterketten angeschaltet; das gibt dem Ganzen einen zwar leicht kitschigen, doch auch besonderen Flair.

Bei einer City-Tour haben wir etwas Schlaf nachgeholt, trotzdem aber viel von der Stadt gesehen, die sich aus den Gegensätzen Pflanzen zu Beton und riesige, sich spiegelnde Hochhäuser zu alten, schmutzigen Häusern bzw. Ruinen zusammensetzt. Interessant ist auch die Kombination von sehr moderner Architektur mit hinduistischen Tempeln und arabisch geprägten Palästen.
Kuala Lumpur ist für mich eine irgendwie abgewrackt-charmante Stadt.

Das Wetter ist hier ziemlich heftig. Es ist sehr schwül. Mittags knallt die Sonne vom Himmel herunter, genauso doll und lang war aber auch der Regen gestern nachmittag.

Deswegen haben wir uns auch heute morgen schon auf den Weg zu den Batu Caves neben der goldenen Götter-Statue und einem hinduistischen Tempel gemacht. Bilder und Bericht werden folgen
;-)

1/05/2014

Frankfurt a.M.

Seit wir vor ca 4 Stunden mit dem Zug in Frankfurt und nach ein paar Komplikationen (es hat etwas gedauert, bis wir den Shuttle zum Hostel gefunden haben) etwa eine Stunde später im Hostel angekommen sind, haben wir es uns gemütlich gemacht und machen uns ganz allmählich wirklich bewusst, was es tatsächlich bedeutet, ein halbes Jahr von Familie und Freunden getrennt zu sein..
Wir können es kaum glauben, dass es schon morgen nach Kuala Lumpur geht!

Die Aufregung steigt und steigt (dass das noch möglich ist!) und wir kriegen das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht.

Gerade eben haben wir ganz feierlich mit Sekt "auf Australien" angestoßen und versuchen jetzt noch ein bisschen Ruhe zu finden, bevor es dann wirklich ernst wird.

[Das Foto zeigt uns vor der Abreise am Bahnhof.]