11/10/2014

Darwin

Als ich am Dienstagmorgen in Melbourne müde in den Flieger gestiegen bin (btw, Melbourne aus der Luft ist einen Anblick wert!), habe ich durchaus Wärme und Sonnenschein in Darwin erwartet - war aber irgendwie doch nicht auf die erdrückende Hitze und die schwüle Luft eingestellt.
Wie ich dann so meinen Backpack nach lange nicht mehr rausgekramten Hotpants durchforstete und mich im Hostel einrichtete, kamen direkt all die Erinnerungen an das Traveln an der East Coast wieder hoch; ich freue mich wahnsinnig, wieder unterwegs zu sein!

Aber gerade da es teilweise so warm sein kann, dass man sich nicht fähig fühlt, irgendetwas zu machen und Darwin (gerade im Vergleich mit Melbourne) ein totes Kaff ist, habe ich Melbs und all die Leute dort erst bitterlich vermisst.
Darwin ist nicht sehr gross, nicht sehr hübsch, und durch das tropische Klima wuchern exotische Pflanzen an jeder Ecke.
Dann habe ich Jamie (das erste Mal seit Melbourne, was vier Monate her ist) wiedergetroffen und auch ihre Freundin Muri kennen gelernt - first of all; wir verstehen uns alle prächtig!
Nicht nur wegen dem Aspekt der Kosten und des Spasses, den man als größere Gruppe (gerade an der einsamen Westcoast) hat, auch Sicherheit (etwa auf - guenstgieren - wild campsites) war ein Grund, dass wir uns noch weitere Travelmates suchen wollten.
Und es haben sich relativ schnell Leute auf einen Aushang und Facebook-Posts gemeldet, wir haben uns getroffen, gut verstanden und werden jetzt gemeinsam losziehen.

Am Donnerstag haben Jamie, Muri und ich die notwendige Ausrüstung (Zelt, Isomatten, Plastik-Geschirr, Wasser- & Benzinkanister, etc.) für wirklich wenig Geld (Tipp: im Kmart gibt es wirklich alles; spottbillig) zusammengesucht.

Tags darauf war es an der Zeit ein bisschen mehr von Darwin und Umgebung zu sehen. Die Stadt mag zwar unschön sein, die Natur drum herum hat aber umso mehr zu bieten!

Florence Falls
Wir sind in den nahen (mind. 2 h Fahrt entfernten) Litchfield Nationalpark gefahren, um dort in den wunderbaren Florence Falls eine willkommende Abkühlung zu geniessen.
Ich fand ja schon die Wasserfälle in Cairns unglaublich, war dann von denen auf Fiji noch mehr begeistert - aber das ist nun auch wieder getoppt!

Auf dem Weg zu dem Pool selber kommt man auf einer Aussichtsplattform vorbei, die einem eine gute Übersicht über den in verschiedenen Grünschattierungen leuchtenden Wald, die zwei langen Wasserfälle und den Pool, in den sie hineinlaufen, verschafft. 
Da das Wasser im Pool relativ hoch gelegen ist und von da aus auch weiter fliesst, muss man hier keine Angst vor Krokodilen haben und kann unbesorgt schwimmen gehen.
Jamie, Kai & Muri



- Was wir dann auch getan haben.

Wir kühlten uns ab, planschten, tauchten & wer ganz mutig war (keiner von uns) kletterte die gesamte Felswand hoch und sprang von da ins Wasser! Dabei habe ich dann gleich meine neue Unterwasserkamera (ziemlich günstig von gumtree.com.au erworben) eingeweiht und bin mehr als zufrieden mit der Investition! 














11/06/2014

Sorry! I'm back

Es ist schon eine Weile her, dass ich mich das letzte Mal gemeldet habe, und sogar der Fiji-Bericht, der zum Grossteil schon im Mai erstellt wurde, hat es auch erst jetzt auf den Blog geschafft.

Big apologies fuer diese lange Sendepause!

Nach dem entspannten Kurzurlaub konnte ich zum Glück direkt wieder in meinen beiden Jobs im Cupcake-Laden und in der Bar anfangen zu arbeiten; und das musste ich auch, schliesslich war ich nach fünf Monaten Reisen finanziell limitiert. 
Den Juni ueber habe ich dann entsprechend viel gearbeitet, aber auch mit den Leuten aus dem Hostel sehr geniessen können. 

Erst sind wir noch viel ausgegangen, wobei ich dann auch (bei einem Gewinnspiel in einer Bar mit der tatkräftigen Unterstützung unserer Hostel-Crew) den Stray Pass (einen Bus Pass) für Neuseeland gewonnen hatte, und damit auch ganz neue Reisepläne für NZ aufkamen.

Aber als der Winter dann hereinbrach (Und es war ein wirklich kalter Winter - für australische Verhältnisse. Vergleichbar mit einem schoenen, aber regnerischem deutschen Herbst.) haben wir es uns richtig gemütlich gemacht. 
Meine goldige dänische Roommate Tenna und ich haben einmal radikal das Zimmer aufgeräumt & gesäubert (man glaubt gar nicht, was sich in einem Hotelzimmer alles so wiederfindet, ich will da gar nicht näher drauf eingehen) und das Vier-Bett-Zimmer, das wir dann nur für uns beide hatten, gemütlich eingerichtet und mit einem Candlelight-Domino's-Pizza-Dinner eingeweiht.
Von da an war dies der Raum, in den man zu gemeinsamen Movie-Nights kam, die Cupcakes, die ich von der Arbeit mitgebracht hatte, genoss und man sich, wenn es wirklich viel zu kalt wurde (schliesslich ist das Gebäude ein Altbau) mit einer Hot Chocolate in seiner Decke eingekuschelt hatte.

Und dann sind immer mal wieder Leute, die man unterwegs kennengelernt hatte, "zu Besuch" gekommen - schliesslich lebe ich in Melbourne ja wie ein permanent resident. 
Mit Helena, von der wir ganz am Anfang in Sydney noch wertvolle Tipps bekommen haben, habe ich dann auch ein bisschen Touristen-Programm mitgenommen; so waren wir auch auf dem Eureka Skydeck. 
- Absolut lohnenswert, gerade bei wolkenlosem Sonnenuntergang! Melbourne ist ja schön, aber von dem 83. Stockwerk die aus der Stadt herausstechenden Wolkenkratzer des CBDs, die herbstlichen Farben der Bäume um strahlend weisse futuristische Bauten herum, die immense Ausdehnung der Stadt bis zum Horizont und auf der Südseite St. Kilda und die weite See im goldorange der untergehenden Sonne zu sehen, war ein zauberhafter Anblick. -
Generell habe ich auf meinen Reisen gemerkt, eine Stadt oder Landschaft von einem Hochhaus oder einem Berg aus zu betrachten, eröffnet einem eine völlig neue Perspektive und lässt den Character des Ortes nochmal stark heraustreten.


Ich bin hier in Melbourne zwar (gerade seit dem neuen Job) ganz wunderbar in das Leben eines permanent resident/locals gerutscht und eingetaucht, und habe mich so gut eingelebt, dass sich diese Stadt nun wie mein eigentliches Zuhause anfühlt, aber habe eben durch dieses vollkommende "Eintauchen" nicht nur den Blog stark vernachlässigt, sondern auch den eigentlichen Hauptaspekt meiner Reise, das Reisen selber, irgendwie in den Hintergrund geschoben. 

Einige Leute in Deutschland haben sich über meinen Langzeit-Aufenthalt im fast kältesten Teil Australiens sehr gewundert - und geplant war das ja alles auch überhaupt nicht! Aber es hat einfach gepasst, und jedes Mal, wenn ich Anstalten machte, die Stadt zu verlassen, wurde ich so unglaublich traurig und wollte wirklich nicht gehen, dass ich einfach noch geblieben bin. Alleine unterwegs zu sein ist bezüglich dieser ganz spontanen, aus dem Bauch kommenden Entscheidungen wirklich praktisch; so macht man einfach, was einem gerade gut bekommt. 

Und mir geht es auch tatsächlich sehr sehr gut, mit jedem Tag besser, obwohl eigentlich schon lange alles hundertprozentig läuft!
Ich habe jetzt viel gearbeitet, aber auch einiges ausgegeben. Man lebt hier schliesslich gut (hey, eigentlich am besten, Melbourne ist auf Platz eins der most liveable cities in the world), seit ich vor 4 Monaten vom Hostel ins Apartment (& dann wieder in ein anderes Apartment) gezogen bin, muss die Miete natürlich auch gezahlt werden, und dann verwöhnt man sich selber mit einem strong Latte, gutem Sushi oder einfach einem neuen Pulli.

Mit den (nicht mehr ganz so neuen) Kollegen eines deutschen Restaurants am Southwarf, an dem ich an der Bar arbeite, habe ich auch viele neue Freunde gefunden. Das sind natürlich auch einige Brachacker und Traveller, aber auch Locals, mit denen ich viel zusammen in unserer Freetime unternehme. Und die kennen eben auch die kleinen guten Bars und so...

Seit ein paar Wochen merkt man, dass der Sommer nicht mehr allzu weit entfernt ist - und verdammt, jetzt wird Melbourne und Umgebung (etwa die Great Ocean Road) noch viel schöner!
So kann man inzwischen auch schöne Beachdays geniessen (fürs Schwimmen ist es aber noch etwas zu frisch).

Dennoch steht für nächste Woche der Plan, die Stadt zu verlassen, um in Darwin Freunde zu treffen und mit denen die Westcoast herunter zu fahren.
Ich freue mich schon brennend auf ein neues Abenteuer und das "Traveler-Leben", werde Melbourne und die sehr liebgewonnenen Menschen hier aber sehr vermissen. Und so ist es vielleicht auch ganz gut, dass ich damit nicht für immer Goodbye zu dieser Stadt sage, sondern nach dem Roadtrip noch einmal wiederkommen werde.

Seit dem ersten Tag in Melbourne habe ich von dieser Stadt geschwärmt, inzwischen hab ich mich komplett verliebt!
Das und natürlich all die Freundschaften, die ich hier geschlossen habe, halten mich hier und es ist schwer, daran zu denken, dass ich diese Leute mit der (endgültigen) Abreise für lange Zeit nicht wiedersehen werde.

Ich könnte mir definitiv vorstellen, hier zumindest für ein paar weitere Jahre zu leben. Auswandern und mich auf einen Ort festlegen könnte ich mich jetzt aber noch nicht, dazu bin ich noch zu sehr mit dem "Reisefieber" infiziert. Aber ich habe mich bereits wegen Auslandssemester informiert und werde später versuchen, mein Studium zum Teil in Melbourne zu absolvieren. Wir werden sehen..

Den Blog überarbeite ich gerade (6 Monate sind ein Weilchen überschritten und wir sind ja auch nicht mehr zu dritt), hoffentlich schaffe es auch noch vor dem Start ins Outback, ein paar Bilder hochzuladen. 
Aber so werde ich auf jeden Fall mit dem Wiederaufnehmen des Reisens wieder aktuelle Berichte posten. 

Fiji

Als ich mich am Abend des 17. Mai per Rideshare (mit einer Finnin, einem Italiener und einer weiteren Deutschen) auf den Weg nach Sydney gemacht habe, um dort ein lustiges Wochenende zu verbringen und mich auf "Urlaub" einzustellen, ging es am Montagmorgen los - zu den Fiji-Inseln, einem Suedseetraum, so schoen, dass ich mich ein paar Mal kneifen musste, um mich zu vergewissern, dass das vor mir keine Leinwand war!

Nach Sydney zurueck zu kommen, war irgendwie unerwartet, aber schoen. Schliesslich war das der Ort, wo unser grosses Abenteuer begann, wo wir der zukuenftigen Reise noch sehr aufgeregt und gespannt entgegen geblickt haben, ungewiss, was und wie es kommen moege. Da wurde mir vielleicht auch das erste Mal fuer einen kleinen Moment bewusst, wie lange wir eigentlich schon unterwegs sind - und was wir alles bereits gesehen und erlebt haben!
Ich habe Sydney jetzt aus einer etwas anderen Perspektive gesehen. Zum einen, da man inzwischen mehr Orte besucht hat und vergleichen kann, zum Anderen, weil ich mich dieses Mal auskannte und die Stadt mehr "genutzt" als "entdeckt" habe.
Nachwievor kann ich sagen, dass Sydney eine unglaublich coole, aufregende und schoene Stadt ist (in der sogar in der Nebensaison viel los ist), und in der ich gerne zu Besuch bin. Zum Leben (und Arbeiten) ziehe ich aber eindeutig Melbourne vor.

Untergekommen bin ich in der WG von Alex und Jakob, die wir "damals" in Kuala Lumpur getroffen haben. Das war sehr praktisch, weil ich damit total zentral gewohnt habe und so den Circular Quay und andere nette Plaetze gut zu Fuss erreichen konnte. Mit den beiden Jungs und drei weiteren ihrer Freunde habe ich dann auch die ersten zwei Tage auf Fiji verbracht.

Schon bei der Ankunft am Flughafen in Nadi auf der Hauptinsel Viti Levu wurden wir (wie man es sich von Hawaii oder so vorstellt) von Einheimischen in traditionellem Rock und Blumenhemd mit von Gitarre und Ukulele begleiteten fijianischen Liedern begruesst.
Die entspannte Urlaubslaune war sofort zu spueren:
Wir wurden direkt auf "Fiji Time" eingestellt. Das meint nicht nur die Zeitverschiebung um zwei weitere Stunden, sondern die sehr entspannte Art, mit der die Fijianer ihren Taten nachgehen und erklaert auch jede (laengere) Verspaetung oder Wartezeit. Man gewoehnt sich schnell daran, dass die Dinge in Fiji Time oder in Fiji Style geschehen; eben nicht ganz puenktlich, nicht ganz perfekt - was aber niemanden wirklich stoert. Die Eingeborenen sehen das mit ihrem eigenen Humor und die Touristen sind allesamt so hingerissen von dem schoenen Fleckchen Erde und ihren netten Bewohnern, dass sie das nicht nur hinnehmen, sondern sich selber auch ganz schnell dieser Mentalitaet anpassen.

Ueberhaupt, die Fijianer sind unglaublich nette und offenherzige Menschen. Die Australier werden ja meist als sehr freundlich, hilfsbereit und aufgeschlossen beschrieben - stehen aber in keinem Vergleich zu den Menschen auf den Fiji-Inseln! Wenn man nicht mit Gesang und Gitarrenspiel begruesst und verabschiedet wird, dann mit einem superfreundlichen "Bula!" (Hallo), einem breiten Laecheln und einer so warmen Herzlichkeit, dass man sich gar nicht mehr wie ein fremder Traveller fuehlt.
Man wird ohne Umschweife in ein nettes und ehrliches Gespraech verwickelt, zur Kava-Session eingeladen und verbringt einen wundervollen Abend in bester Gesellschaft.

Kava ist ein eher minder schmackhaftes Getraenk, das aus den Wurzeln einer pfefferaehnlichen Pflanze (Kava) und Wasser hergestellt, inzwischen mehr als Drink genossen als zu zeremoniellen Anlaessen getrunken wird - und irgendwie nach Erde schmeckt.
Ueber den gewoehnungsbeduerftigen Geschmack wird aber irgendwann hinuebergesehen; schliesslich geht es beim Kava-Trinken (urspruenglich ein zeremonieller Prozess beim Aufeinandertreffen von Fremden & Freunden, beim Willkommenheissen im Dorf) um Geselligkeit, das Schaffen einer guten Atmosphaere und dem Schliessen neuer Freundschaften.
Ideal also fuer die Backpacker und Traveller, die aus aller Welt in Fiji zusammentreffen. (Ob man gerade ganz Asien bereist, Amerika besucht oder in Australien und Neuseeland gearbeitet hat - die Gelegenheit nach Fiji zu kommen, wird von den meisten genutzt; da es ja sonst auch ein wesentlich groesserer Aufwand ist, auf die abgelegenen Inseln zu kommen.)
Traditionell sitzt man (barfuss) auf einem Teppich im Kreis, drei Einheimische schoepfen die braune Fluessigkeit mit halben Kokosnussschalen aus einer grossen Schale und geben sie durch die Reihen weiter; bis jeder einmal gekostet hat. Dann wird geredet, gesungen, und weiter getrunken. Dabei gibt es ein Klatsch-Ritual: Derjenige, der trinkt, klatscht einmal in die Haende und sagt "Bula", dann leert er den Cup mit ein bis zwei Schluecken, waehrend fuenfmal von den Leuten im Kreis rhythmisch geklatscht wird. Nach dem Absetzen des Cups klatschen alle dreimal.
Je mehr Kava getrunken wird, desto nachlaessiger wird man mit dem Ritual, was vielleicht auch an der Wirkung der Pflanze liegen mag: Von Staerke und Menge des Kava-Puders abhaengig bekommt man frueher oder spaeter erst eine taube Zunge, bis sich auch die Lippen und der Rest des Mundes kribbelig anfuehlen. Diejenigen, die zu viel getrunken haben, sind leicht durch Stummheit, leicht geroetete Augen und ein duemmliches Grinsen auszumachen.
Generell ist es eine sehr angenehme Art, die Leute im Dorf bzw. Hostel; Traveller als auch Einheimische; kennenzulernen und einfach einen geselligen Abend zu haben.

Und so haben wir uns schon am ersten Abend im (recht einfachen, aber umso persoenlicheren) Hostel gefuehlt, als ob wir dort schon eine Woche verbracht haetten.

Am zweiten Tag sind wir spontan mit zwei Einheimischen und einem Englaender an den 40 Minuten entfernten Natadola Beach gefahren - nach den Distanzen in Australien konnte ich erst gar nicht glauben, dass wir es in der kurzen Zeit mal eben an die Coral Coast geschafft hatten - aber ganz Fiji ist echt ein Dorf, wie ich in den naechsten Tagen noch feststellen sollte.
Die Fahrt ansich war auch schon ein Abenteuer:  Zu viert (mit drei breiten Kerlen!) auf die Rueckbank gequetscht, ging es in dem definitiv nicht beim TUV geprueften Van auf einfachen Strassen/Feldwegen Richtung Sueden. Das improvisierte Tanken mit einer mit Sprit gefuellten Glasflasche und einem Filter war auch .. interessant.
Unterwegs habe ich von der ersten richtigen Maracuja (Passionfruit) gekostet; wow! Generell schmeckt das frische Obst auf Fiji so gut (ja tatsaechlich sogar noch viel besser als in Australien). Und bei all den Strassenstaenden, die sich ueber die ganze Hauptinsel ziehen, auch immer zu einem guenstigen Preis zu haben.

Der Natadola Beach ist einer der schoensten Straende an der Westkueste von Viti Levu; wurde sogar im Forbes Magazine unter den 20 schoensten Straenden der Welt aufgelistet - und das zu Recht!
Nachdem wir den Van am Rand des Waldes geparkt und aus dem Wald  heraus an den Strand vor uns getreten sind, lag vor uns nichts weiter als strahlend weisser Sand und das tuerkisfarbene Meer. Das leuchtende Gruen der Baeume und das Nichtvorhandensein irgendeines Anzeichens von Zivilisation gaben einem dann auch wirklich das Gefuehl, auf einer kleinen verlassenen Insel irgendwo im riesigen Ozean zu sein.

In den unglaublich starken Wellen waren wir dann Schwimmen & Surfen; wir haben den Strand erkundet, die Sonne genossen, Touch-Rugby gespielt und ein Crab Race gehabt (mein Krabbe hat gewonnen!). [Dabei werden die am Strand so zahlreich zu findende Krabben Runde fuer Runde in die Mitte eines in den Sand gemalten Kreises gesetzt und laufen gelassen - wer dem Kreis als erstes entkommt, gewinnt.]
Beim Lunch habe ich dann auch vorsichtige drei Millimeter Chilischote probiert: Sehr schmackhaft, aber auch sehr sehr scharf!

Am naechsten Morgen wurde ich mit zwei Schweizern vom 'Feejee Experience'-Bus, in dem bereits knapp 20 Leute sassen, abgeholt.
Nachdem wir uns in der Stadt nocheinmal mit dem Noetigsten eingedeckt hatten (Wasser, Sarongs, Postkarten, ein letztes Mal free WiFi) ging es los - zum Natadola Beach, den ich ja schon kannte. Allerdings waren wir an dem Tag an einem anderen Strandstueck, das sogar noch schoener war. Und das Wetter war noch besser, und die Wellen noch hoeher!
Beim BBQ hat sich die Gruppe dann auch ein bisschen besser kennengelernt. Unser Tourguide Kay hat uns viel Wissenswertes erklaert, war aber auch immer fuer einen Spass zu haben.
Wir haben unser erstes fijianisches Dorf, das Lomawai Village, besucht und etwas ueber das Leben der Bewohner frueher und heute gelernt und uns beim Sand Boarding dann noch einmal richtig austoben koennen, bevor es fuer die Nacht und zum Dinner ins Resort in Mango Bay ging, aber wirklich lang blieb keiner mehr auf. In Fiji sind die Tage um diese Jahreszeit recht kurz - um 7 Uhr abends ist es dunkel, und da man durch die frueh aufgehende Sonne (und unsere durchgeplanten Tage) ohnehin frueh aufstand, blieben wir nie laenger als bis 3AM auf.

Am zweiten Tag fuhren wir nach Pacific Harbour, von wo aus wir auf der Ladeflaeche eines Trucks in den Regenwald gefahren wurden und den Rainforest Trek bewandern wollten. Durch den stroemenden Regen der Nacht zuvor, der dem Wort Regenwald noch einmal eine neue Bedeutung verleihen und uns mit Schlamm und Dreck ueberziehen sollte, war dieser Trek ein echtes Abenteuer.
Unsere Tour Guides haben uns wirklich interessante Dinge ueber den Wald und die verschiedenen Pflanzen erzaehlen koennen, uns durch die zahlreichen Fluesse, die wir durchquert haben, geholfen und uns schliesslich die besten Stellen zum Schwimmen und Springen am Wasserfall gezeigt.
Ich hatte ja schon ein paar Wasserfaelle in Cairns gesehen, aber der auf Fiji hatte noch einmal alles getoppt!
Ersteinmal hatte man verschiedene Stellen in 4 bis 5 Metern Hoehe, von denen man optional mit Seil oder bloss so in den Pool - oder in den Wasserfall selber - springen konnte; und das hat wahnsinnig Spass gemacht!! Der Pool war eine willkommene Abkuehlung und hat uns auch von dem ganzen Dreck befreit.
Raus aus dem Urwald ging es über den Wasserweg, wir mussten mit dem Wasser die Stufen des Wasserfalls hinunter klettern/krabbeln/schwimmen (das war so genial!), und wurden dann mit einem kleinen Boot durch den Flusslauf des Dschungels zum Strand gefahren. Aus dieser Perspektive konnte man die Mangroven und andere riesige Baeume noch einmal aus einer ganz anderen Perspektive bestaunen.
Nachmittags haben wir uns im (fuer Backpacker-Verhaeltnisse) sehr luxurioesen Uprising Beach Resort 'erholt' und am Abend konnte sich unsere Gruppe dann noch besser kennen lernen. ;)

An Tag 3 sind wir ueber die Hauptstadt Suva, der Kleinstadt Nausobi und Korovou Town zu dem Dorf Tanoa Rakiraki gefahren.
Dabei haben wir einen Zwischenstopp an einer Schule und im Nasautoka Village gemacht, um dort die Kinder zu besuchen, ihnen mit Süßem eine Freude zu bereiten und uns von ihnen die Schule und ihre Projekte vorstellen zu lassen.
Erst war ich dabei ein bisschen zaghaft, schliesslich war unsere Gruppe ja bloss eine von vielen, denen verschiedene Tänze und Gesang vorgeführt wurden (& wir dann alle zusammen zu "Macarena" getanzt haben, das war der einzige Tanz, das einzige Lied, das alle Reisenden und Fijianer kannten).
Doch die Kinder haben sich so sehr gefreut (nicht nur über die Süßigkeiten und Bastelsachen, die wir ihnen mitgebracht hatten) und waren sehr enthusiastisch beim Zeigen und Erklären des Rundgangs auf dem Schulgelände, dass es auch mir richtig Spass gemacht hatte.
Wir sind aus dem Bus ausgestiegen und wurden schon freudig erwartet; jeder der älteren Schüler hat sich an einen von uns geschmissen um uns herumzuführen.
So erklärte mir der zwölfjährige NAME nicht nur welche Klasse wo unterrichtet und was gerade gelernt wird (Umweltschutz ist dort ein grosses Thema - wobei man das bei den alten und klapprigen Autos auf Fiji vermisst), sondern zeigte mir auch den Schulgarten, wo an einem Abhang unter Anderem Wassermelonen und Ananas gepflanzt werden.
Uns wurde jeweils eine riesige knallrote Blüte von einem Baum gepflückt und ins Haar gesteckt. (Später sollten wir noch lernen, dass wer Single ist, die Blüte links trägt, Vergebene rechts.)
Die Kinder waren super aufgeregt, haben mit unseren Kameras gespielt, sich auf jedes Foto gedrängt und uns später auch deren Adresse gegeben, um ihnen die Bilder zuzuschicken. Wir haben mit ihnen geredet (sie sprechen allesamt sehr gutes Englisch), gelacht, Fussball gespielt und einen einzigartigen Einblick in das einfache, aber liebevolle und schöne Umfeld einer fijianischen Schule bekommen.

Dann ging es weiter zum eigentlichen Dorf, wo wir mit selbstgebastelten Blumenketten, die uns um den Hals gehängt, Gesang und freundlichen "Bula"-Ausrufen in Empfang genommen wurden.
Wieder einmal haben wir die mehr als großzügige Gastfreundschaft der Fijianer kennen lernen dürfen und wurden zur gemeinsamen Kava-Session eingeladen, wonach der Gast als Teil des Dorfes, der Familie, angesehen wird.
Dabei hatten wir vorher einen "Chief", einen Häuptling, bestimmt, um die relativ ernste Zeremonie angemessen durchzuführen. Karl aus Schweden hat das auch ganz souverän gemeistert und nachdem die Dorfbewohner für uns gesungen hatten, hatte er selber noch mit Gitarre begleitet ein Lied für sie gesungen.

Dann wurde es für uns spannend, es ging zum sogenannten Bilibili Rafting, quasi Bamboo Rafting.  Dazu wurden wir aus dem Dorf herausgefahren um vom oberen Teil des Flusses mit der Strömung wieder "zurück" zum Dorf zu fahren.
Drei Leute plus der Steuermann waren auf je einem Floss unterwegs. Die Flosse selber bestanden aus sechs circa vier  Meter langen zusammen gebundenen Bambus-Stämmen, und wurden mit einem langen Stab gelenkt und angetrieben. Dabei sassen wir zwar im Nassen, aber das Wasser war warm und die Sonne strahlte ebenso.
Leider leider leider habe ich dort keine wasserfeste Kamera mit mir gehabt, und die Szenerie entlang des Flusslaufes war fast zu schön um sie in  Worte zufassen. Ich will es trotzdem einmal versuchen:

Der ruhige, flache glitzernde Fluss lag recht tief, wodurch wir von dem Grün der zu beiden Seiten steilen Hügel umgeben wurden.

Schliesslich fuehlte man sich wirklich wie im Dschungel, fernab von jedem Anzeichen von Zivilisation. 

Die Farben der Pflanzen erschienen mir noch saftiger als etwa in Queensland; zusammen mit dem wolkenlosen blauen Himmel und die strahlende Sonne, die das Ganze mit einem Goldschimmer ueberzog, war es wirklich schwer zu glauben, dass das wahr sein konnte und nicht fuer einen Film hergerichtet war.
Ruhig (aber nicht zu langsam) sind wir ueber’s Wasser gefahren, haben dabei immer mal wieder Einheimische gesehen, die uns immer freudig gruessten.
Als dann Wildpferde durch eine Luecke des Abhangs auf eine kleine Lichtung traten, musste ich mich wirklich kneifen. Das erste Pferd war ein strahlend weisser Schimmel und wie es da so inmitten der atemraubenden Kulisse stand, dachte ich im ersten Moment, wir haetten ein Einhorn vor uns!
In Fiji gibt es einige herumstreunende Wildpferde, die der ohnehin schon traumhaften Kulisse einen noch maerchenhafteren Touch von unberuehrter Natur geben.

Nachdem wir am Ufer vom Dorf wieder angelegt und uns unsere Sarongs umgebunden hatten, wurden wir zum gemeinsamen Essen mit den Dorfbewohnern eingeladen.
Und dabei hatten diese keine Muehe gescheut. Auf auf dem Boden liegenden Tuechern erstreckte sich eine mehr als 5 Meter lange “Tafel”, die mit einer Vielzahl von Leckereien geschmueckt war.
So gab es nicht nur Fisch, Garnelen, Hun, Salate, Nudeln, Pasteten, Brot und Spinat in allen Variationen (sogar als Cookies – das hat mir am Besten geschmeckt!), auch viele frische Fruechte (die mir auf Fiji noch viel besser vorkamen als in Australien); die Auswahl war riesig (und so so gut, es war schliesslich alles selbstgemacht und Frisch) – und wir hungrig, und so haben wir zur Musik der Haeuptlinge gut gegessen.
Jeder von uns hatte vorher ein bisschen Geld (ca 4 AUD) dazugegeben. Fuer uns nicht viel, fuer die Dorfbewohner aber doch. Man darf nicht vergessen, Fiji ist ein Dritte Welt Land, die Leute sind zwar groesstenteils sehr zufrieden und entspannt, aber eben arm. Und so wurden wir am Ende noch einmal gebeten, uns die selbstegemachten Schmuckstuecke anzugucken und zu erwerben.

Die Dorfbewohner haben sich sehr uber unseren Besuch gefreut, wir uns darueber, einen Einblick in deren Leben zu bekommen und waren von ihrer Gastfreundschaft ueberwaeltigt. Beim Abschiednehmen wurde uns noch ausdruecklich gesagt, wir seien immer wieder willkommen, da nun als Teil des Dorfes gesehen.
Die letzte gemeinsame Nacht mit der Fiji Experience Gruppe haben wir im Tanoa Rakiraki Hotel verbracht - generell waren Unterkünfte und Verpflegung so luxuriös (und verdammt günstig), dass man sich nicht mehr ganz wie ein in Hostels unterkommender Backpacker fühlte. Essen gab es in Hülle und Fülle, und wenn man frischen Frisch für nicht einmal 7 AUD geniessen kann, lässt man es sich durchaus gutgehen..

Am letzten Tag der Feejee Experience Tour wurde in Lautoka zum Lunch gehalten; dann ging's zu den Sabeto Valley Mud and Hot Pools.
Die Pools waren quasi die Hauptattraktion des Sabeto Valleys, inmitten von saftig gruenen Wiesen und von ferner stehenden Bergen umgeben gelegen, war dies schon einmal ein prächtiger Anblick.

Unterwegs gewoehnt man sich zwar irgendwie ein bisschen an all das Grün, die Vielfalt tropischer Pflanzen, die wunderschönen Strände und die ewige Sonne; aber dann kommt doch immer wieder dieser Moment des Innehaltens auf und man realisiert, dass man so etwas Einzigartiges an keinem anderen Ort finden wuerde, in Europa (auf die Natur bezogen) so nicht sieht und man weiss es dann auch wieder sehr wertzuschätzen. - Das trifft nicht nur auf Fiji zu, sondern generell auf alle Plätze, die man beim Reisen besucht und besichtigt. Gerade nach längerer Zeit an einem Ort (in meinem Fall Melbourne) reichen schon ein paar Tage "Reiseluft schnuppern" und man wird schon wieder von der Faszination des Neuen, Unentdeckten und Schoenen; dem Reisefieber gepackt. 

Aber um nicht völlig abzuschweifen: Bei den Pools haben wir uns erst von oben bis unten mit Schlamm eingerieben, wie eine Ganzkoerpermaske, die wir schnell an der Sonne haben trocknen lassen. Wir sahen aus wie in hautenge Camouflage gekleidet! 
Dann sind wir in den ersten Pool, den Mud Pool, gegangen - und nicht nur bei den Mädchen kam Gekreische auf, der Pool war ausschliesslich mit Schlamm gefüllt, mal tiefer, mal flacher, ein paar Pflanzenstücke wurden leicht für Tiere gehalten; aber richtig irritierend waren die Temperaturunterschiede. Als wir einen schoenen warmen Spot gefunden hatten, sind wir da geblieben, um zu plantsche, quatschen und uns die Masken mit dem flüssigen Schlamm zum Teil abzureiben.
Der zweite Pool war einfach mit schon von der Sonne wohlig warmem Wasser gefüllt, wo wir geschwommen sind und uns abgewaschen haben. Wir hatten Spass wie kleine Kinder uns einfach mal richtig dreckig machen zu können und dann im eigentlichen Hot Pool die ganze unwirkliche abgelegene, topische Inselkulisse zu bewundern.

Nach einem Sonnenbad zum Trocknen ging es weiter nach Nadi, wo die Wege der einzelnen auseinander gingen. Ich buchte mich nicht nur ins Hostel ein, sondern auch fuer eine Inseltour fuer den folgenden Tag.

Da kam es zu dem Punkt, dass ich es bereute, nicht mehr als sieben Tage geplant zu haben.
Wie gern haette ich die Yasawa-Islands gesehen und waere mit bis zu 4 Metern grossen Manta Rays geschwommen und mit Riff Haien getaucht! Aber um das an einem Tag zu machen, reichte die Zeit leider nicht.
Und so bin ich am naechsten Morgen zu der naechsten der kleinen Inseln, Sandbeaaach Island, gefahren. Am Abend zuvor hatte ich Malin aus Norwegen und Alexander aus Schweden im Hostel kennengelernt und so waren wir dann als kleine Gruppe auf der Insel unterwegs, gingen Schwimmen, Schnorcheln, Kajak fahren, und uns natuerlich nach einem ueppigen Buffet ganz klassisch in Hammocks zwischen Palmen in die Sonne gelegt.. DAS war wirklich richtig Fiji-Klischee-maessig – und traumhaft!
Der Sand war fein und strahlend Weiss
, dass Wasser so klar, wie ich es nie zuvor gesehen habe. Als wir bei beim Stand Up Paddeln so auf den Boards standen , konnten wir nicht nur Steine erkennen und ihnen ausweichen, sondern auch wirklich wie durch eine Glasscheibe auf das Riff und seine Bewohner gucken, 
Zum Schnorcheln mussten wir uns keine zehn Meter von der Insel entfernen und waren schon mitten im Riff.
Durch einen starken Sturm vor ein paar Jahren ist davon leider schon viel zerstoert und es ist nicht vergleichbar mit dem Great Barrier Reef – aber das sage ich jetzt nur, weil ich entsprechend verwoehnt bin; ansich ist es natuerlich zauberhaft und interessant mit all den bunten Korallen und Fischen.

Nach ein paar Stunden sind wir wieder zurueck aufs Boot gegangen und haben eine kleine Rundfahrt zu den anderen Inseln gemacht, und dabei etwa Beachcomber Island, Mana Island etc passiert. Und je weiter wir rausgefahren sind, desto schoener wurde es! Kaum zu glauben, dass das noch zu toppen war! Und da das Wasser immer blauer, die Straende immer weisser und das Gesamtbild immer bzw NOCH perfekter wurden, kann ich nur erahnen, wie es auf den weiter weggelegenden Inseln aussehen mag… nun gut, da habe ich dann eben einen guten Grund, wieder zu kommen. ;)

Den letzten Abend in Nadi hat man mit gutem Essen, einem Cocktail, und einem Bonfire am Strand (und natürlich Kava und Gitarrenklänge und Gesang) verbracht und da wollte ich dann eigentlich gar nicht mehr in den Flieger zurück steigen, um in Melbourne wieder zu arbeiten. 
Fiji ist ein so friedlicher, paradiesischer Ort, das hätte ich kaum zu glauben gewagt. Auch jetzt weiss ich die Zeit dort sehr zu schätzen, doch denke manchmal auch, dass bloss ein unheimlich guter Traum war.
Rueckblickend war die Zeit dort viel zu kurz, hatte aber dennoch dafür gereicht, mich auf Fiji-Time und Fiji-Style einzustellen. 
Nach nur einer Woche war ich nicht nur gut gebrauent, sondern auch so entspannt, mit Dauergrinsen mit Gesicht, dass mir ein jeder in Melbourne mit ein bisschen Neid angesehen hat, dass ich im ultimativen Urlaub war.

7/22/2014

Westkueste


Gerade sitze ich in einem Travelshop in Perth. Aber genau vor drei Wochen sind wir von Darwin nach Perth geflogen, haben wir uns ein Auto gemietet und die Westkueste hoch und wieder runtergereist. Natuerlich nicht komplett, denn dafuer hatten wir nicht genuegend Zeit.
Unser erster Stopp war der Nambung Nationalpark. Eigentlich ein recht kleiner Nationalpark, aber er wird besonders, da er eine Wueste ist. Und dann stehen noch unzaehlige Pinnacles ueberall rum, sodass sich besonders bei Sonnenschein ein schoenes Bild ergibt.
Anschliessend ging es nach Geraldton. Ein netter Kuestenort mit schoenem Hafen und vorallem mit warmen Wetter. Im Sueden von Australien ist ja zurzeit Winter und besonders die Naechte sind kalt. Zwar nichts im Vergleich zum deutsche Winter, aber ungemuetlich kann es schon werden.
Nach Geraldton ging es in Richtung Kalbarri. Auf dem Weg dahin war alles super gruen und voller Rapsfelder. Einmal sind wir sogar an einem pinken See vorbeigekommen, der Seine farbe auf Grund von Algen hat. Als es dann die Kueste entlang ging, haben wir immer wieder bei Lookouts angehalt. Es hat uns alles ein bisschen an die Great Ocean Road erinnert, aber war mindestens genauso schoen und nicht so ueberlaufen mit Touristen.
Andere Besucher haben haben uns dann auf einen Wal aufmerksam gemacht der die Kueste entlang schwamm. Man sah immer wieder seine Flosse und das war auf jeden Fall unser Highlight des Tages. Wir haben mittlerweile ja schon so einige wilde Tiere in Australien gesehen, aber mit einem Wal hatten wir einfach nicht gerechnet.
Am naechsten Tag sind wir dann im Kalbarri Nationalpark gewandert. Zuerst ging es zum nature window. Ein Fenster aus Stein, das auf natuerliche Weise entstanden ist und sich super fuer ein Foto eignet. Wir wollten unbedingt auch noch die 8km Wanderung machen, die danach folgte. Und so ging es einen Berg mit wahnsinnigen Aussichten entlang. Die Wege waren alles andere als befestigt und immer wieder musste man nach den Wegausschilderungen suchen und auch mal ein Stueck klettern. Aber gerade das hat uns unheimlich viel Spass gemacht. Irgendwann kamen wir dann an einem kleinem Strand heraus, der sich wunderbar fuer eine Pause eignete. 
Am Ende des Tages waren wir ganz schoen kaputt, aber die Anstrengung hatte sich gelohnt!
Am naechsten Morgen haben wir uns dann auf den Weg nach Shark Bay gemacht. Shark Bay ist ein Zipfel auf der Landkarte und das Wasser dort war so schoen klar. Mal blau und dann wieder so tuerkis. Wir haben am wunderschoenen Shell Beach einen Stop eingelegt. Ein Strand der nur aus kleinen weissen Muscheln besteht und die sind ein toller Kontrast zum strahlend blauen Wasser.
Spaeter sind wir dann in Denham angekommen. Ein kleiner Ort mit herrlichem Strand. Und genau von diesem Strand haben wir nur wenige Meter geschlafen. Wir haben die Nacht naemlich auf einem Campingplatz verbracht, der direkt am Meer lag und unser Platz direkt am Strand.
Der naechste Morgen war eigentlich der einzig diesige Tag.  Und dabei hatten wir uns vor einen enspannten Strandtag einzulegen. Stattdessen sind wir dann direkt nach Monkey Mia gefahren, worauf ich mich schon sehr lange gefreut hatte. Denn dort kommen jeden Morgen Delfine an den Strand und werden vom Ranger und Freiwilligen gefuettert. Diese Freiwillige suchen dann immer Touristen aussuchen, die ihnen helfen. Wir hatten unheimlich viel Glueck, denn wir kamen perfekt zur ersten Fuetterung. Und tatsaechlich waren die Tiere nur wenige Meter von einem entfert.
Perfekt wurde dann mein Tag, als ich als erste ausgewaehlt wurde, die einem wunderschoenen Delfin einen Fisch hinhalten durfte. Ich habe mich so gefreut und das Grinsen den ganzen Tag nicht mehr aus dem Gesicht bekommen.
Die Delfine kommen uebrigens freiwillig und die Ranger wissen auch nie wie viele ueberhaupt kommen. Mal sind es fuenf und manchmal dann nur drei. Die Tiere werden auch nur so gefuettert, dass sie sich auch noch selbst versorgen muessen und so nicht abhaengig werden.
Da wir so begeistert waren, blieben wir noch eine Nacht im Monkey Mia Dolphin Resort und schauten uns auch noch die Fuetterung am naechsten Morgen an. Dann ging es wieder auf den Highway in Richtung Norden. Zwei Tage lang sassen wir fast nur im Auto bis wir endlich in Coral Bay ankamen. Zwischendurch haben wir nur kurz Halt gemacht um unsere Vorraete aufzufuellen. Wir hatten von der Autovermietung einen kleinen Campingkocher mitbekommen und haben uns dann drei Wochen fast nur von Nudeln ernaehrt. Abwechslungsreich waren nur die Sossen ...
Coral Bay ist der einzige Ort in Australien von dem man vom Strand aus zu Korallen schwimmen kann. Und genau das haben wir dann auch mal am getestet und ein wenig geschnorchelt. Es war total schoen mal wieder einen Blick unter die Wasseroberflaeche zu werfen, obwohl die Korallen teilweise schon abgestorben und bei weitem nicht so schoen wie im Great Barrier Reef waren.
Drei Tage haben wir in Coral Bay verbracht und einfach mal entspannt.
Anschliessend ging es mal wieder fuer einen Tag ins Auto. Diesmal allerdings nicht noerdlich sondern land einwaerts zum schoensten Nationalparks Australiens. Der Karijini Nationalpark. Drei Tage lang sind wir durch riesige Schluchten geklettert und in eisigen Pools gebadet. Manchmal ging es steile Felswaende hinunter, dann durch einen Spalt und manchmal musste man auch die Schuhe ablegen und durch das Wasser laufen. Am schwierigesten war wohl der Spiderwalk, der rein gar nichts mit Spinnen zu tun hatte. Man musste naehmlich mit allen vieren von sich gestreckt durch einen Felsspalt klettern und sah dabei wohl ein bisschen aus wie eine Spinne. Belohnt wurde man schliesslich mit dem blauesten Pool des ganzen Nationalparks. Allerdings hatte ich soviel Angst, meine Kamera zu verlieren, dass ich den Rucksack vorher abgelegt hatte. 
Zweimal waren wir morgens sogar die ersten in einer Schlucht und fuehlten uns wie die groessten Entdecker.
Karijini war auf unsere Westkuestentour die letzte Station und ein ablolutes Highlight.
Seit ein paar Tagen sind wir nun wieder in Perth. Leider regnet es fast nur, aber die Stadt ist wirklich schoen. Nicht so gross wie Melbourne und Sydney, aber es gibt auch nicht so viele Hochhaueser, stattdessen viele schoene Parks und ein wunderschoenes Hafenviertel (mit den meisten alten Gebauden, die ich bisher in Australien gesehen habe).
Am Donnerstag werden wir nach Kuala Lumpur fliegen und noch ein wenig Zeit in Malaysia verbringen, bevor es dann wieder zurueck in die Heimat geht.


Nambung Nationalpark



Kueste von Kalbarri


 Kalbarri Nationalpark




Shell Beach (Shark Bay)



 Monkey Mia (Shark Bay)


 Coral Bay


KARIJINI NATIONALPARK 
(viele, viele Bilder, aber anders kann man es nicht erklaeren)



das kleine etwas bin uebrigens ich :-)






















Perth 



Viele liebe Gruesse, amelie !



Kakadu Nationalpark


Nach dem wir mit THEGHAN in Darwin angekommen waren, haben wir dort eine Woche verbracht. Die Stadt ansich ist nicht besonders schön, abgesehen vielleicht von einer Partymeile und dem Hafen.
Einen Abend waren wir auf einem Markt bei Sonnenuntergang. Es gab Feuerkünstler, wunderbare Live Musik, ganz viel Kunsthandwerk und leckeres Essen.
Wir waren zunächst ein bisschen planlos, denn das einzige was wir wussten war, dass wir in einen der Nationalparks wollten und noch die Westküste bereisen wollten. Also ließen wir uns in einem Travelshop (Reisebüros für Backpacker) beraten. Und wenn man dann erklärt bekommt, dass jetzt die beste Zeit sei in den Kakadu Nationalpark zu fahren, da gerade erst die schönsten Wasserfälle freigegeben worden sind, kann man nur noch schwierig 'nein' sagen. Auch wenn das ein bisschen ueber unserem eingeplanten Budget lag.
Und so saßen wir Samstag mit nur vier anderen in Toms 4WD. Tom war unser Tourguide und versprach uns zwei tolle Tage mit viel aboriginel Kultur.
Zunächst ging es zum Adelaide River, in dem man super viele Krokodile findet. Wir nahmen Platz auf einem Boot und sahen wir Krokodile direkt neben uns gefüttert wurden. Die gewaltigen Tiere wurden mit einer Angel, an dessen Ende Fleisch hing zum Springen gebracht und wir konnten uns die bis 4-Meter großen Tiere ganz genau anschauen. Eine beeindruckende Show!
Anschließend ging es dann in Richtung Kakadu Nationalpark. Dieser hat die Größe von Dänemark und ist in der Regenzeit unpassierbar. Wir waren aber in der Trockenzeit da und konnten so die Highlihts mit vollen Zuegen geniessen.

Mittag machten wir an einem Sumpfgebiet und beobachteten Vögel. Anschließend wanderten wir einen Berg hinauf und sahen dabei ganz viel Kunst von Aborigines. Tom, der selbst am Uluru aufgewachsen ist, erklärte uns unheimlich viel und man merkte richtig, wie fasziniert er von der Kultur ist.
Dann ging es einen Aussichtspunkt hinauf und alles was man sah, war Nationalpark. Eine wunderschöne Aussicht! Und noch schöner: keine anderen Touristen, sondern nur unsere kleine Gruppe.
Als es dann langsam Abend wurde, fuhren wir zu einem Billabong und schauten uns den Sonnenuntergang an. Tom sorgte währenddessen für richtige aborigine Stimmung und spielte Didgeridoo.
Spaeter am Lagerfeuer wurde dann Kaengurufleisch gegrillt. Eigentlich ganz lecker, aber ansonsten kann ich auch gut darauf verzichten, denn die Tiere sind einfach viel zu suess.

Am nächsten Morgen wurden wir bereits um halb sechs geweckt, denn wir sollten die ersten an den Twin Falls sein und genügend Zeit haben um den Wasserfall zu genießen. Und genauso war es dann auch. Unsere Gruppe war die erste die mit einem kleinem Boot zum Wasserfall fuhr und eine Stunde ganz fuer sich alleine hatte. Wir durften zwar nicht schwimmen gehen, was aber nicht schlimm war, da man von der Natur so faszinert war und sich gar nicht satt sehen konnte.
Ich schreibe es wahrscheinlich jedes Mal, aber auch dies ist eindeutig einer fer schönsten Orte gewesen. Ich kann gar nicht beschreiben wie es aussah, aber dafür gibt es ja gluecklicherweise Fotos.
Anschließend ging es dann zu den Jim Jim Falls. Ein Wasserfall in dem wir schwimmen durften. Das Wasser war eiskalt, erfrischend und der Blick nach oben während des Schwimmens unbezahlbar. Wir hatten ja schon Wasserfaelle in Cairns gesehen, aber diese beiden waren nochmal komplett anders.







Mittags Lookout

Auf dem Berg spaeter:


 Sonnenuntergang am Billabong



Twin Falls