Also stiegen wir letzte Woche in den Flieger von Melbourne nach Alice Springs und freuten uns riesig auf Sonnenschein und warme Temperaturen, die wir nach knapp drei Monaten im Sueden sehnlichst vermisst hatten.
Freitag Morgen ging es dann bereits um 5:30 mit 15 anderen in den Tourbus von unserem Guide Matt.
Zunaechst ging es dann erst einmal fuer vier Stunden mitten durchs Outback bzw. Pampa in Richtung Kings Canyon. Waehrend der Fahrt haben alle versucht ein wenig Schlaf nachzuholen und Matt hat uns erklaert, was uns die naechsten drei Tage alles erwartet. Dazu hat er einfach die Frontscheibe in eine bunte Strassenkarte umfunktioniert.
Am Kings Canyon angekommen, starteten wir unsere erste Wanderung durch den groessten Canyon der Welt (der Grand Canyon in den USA ist naemlich eigentlich kein Canyon). Ca. drei Stunden ging es auf und ab, wobei wir immer wieder anhielten um die atemberaubende Aussicht zu geniessen oder uns von Matt etwas ueber die Aborigines und die Entdeckung des Gebietes erzaehlen zu lassen.
Anschliessend machten wir uns auf den Weg ins Bush-Camp. Wobei Camp schon fast zu viel nach Camping in Zelten klingt. 'Bush' beschreibt dann schon eher unserern Schlafplatz der ersten Nacht.
Nachdem wir ein wenig Holz geammelt hatten, wurde Feuer gemacht und das Abendessen vorbereitet, was dann tatsaechlich am offenen Feuer gekocht wurde. Zusaetzlich wurden noch ein paar Biere und Marshmallows rumgereicht und es kam richtige Lagerfeuerstimmung auf.
Geschlafen haben wir schliesslich im Schlafsack und sogennanten Swags. Quasi eine Isomatte mit Ueberzug in den man sich reinlegt. Und als das Feuer dann irgendwann aus war und alle in ihren Swags lagen, konnte man unfassbar viele Sterne sehen, die ja sonst von den Lichtern auf der Erde ueberstrahlt werden.
Nach einer recht kalten Nacht (wir hatten nachts nur 2 Grad Celsius...) wurden wir am naechsten Morgen um 5:00 geweckt.
Wir hatten kurz die Moeglichkeit in einem anderem (normalen) Camp zu duschen, bevor es dann weiter zun den Olgas bzw. Kata Tjuta ging. Dort wanderten wir durch riesige Steine, die unter der Erde alle miteinander verbunden sind. Matt erklaerte dazu wie die Kata Tjuta und auch der Uluru enstanden sind, indem wir die Geschichten der gewaltigen Steine selbst nachstellten.
Schliesslich fuhren wir in das Kulturzentrum der Aborigines, die dort versuchen den Touristen zu erklaeren, warum ihnen der Uluru so wichtig ist. So bitten diese darum, dass man nciht auf den Uluru klettern soll. Diese einfache Bitte wird von den meisten Touristen traurigerweise ignoriert. Denn als wir schliesslich ankamen sahen wir ganze Familien und sogar Schulbusse, die nur kamen um zu klettern. Matt regte sich darueber furchrtbar auf, denn der Uluru ist nicht nur fuer die Aborigines etwas ganz besonderes, sondern auch in der ganzen Welt einmalig. Abgesehen davon ist es auch noch sehr gefaehrlich zu klettern, da es nicht wirklich eine Sicherung gibt, sondern jediglich eine paar Pfosten mit Leine, die vor ueber 60 Jahren angebracht worden sind.
Damit auch wir die Wichtigkeit des Ulurus noch besser nachvollziehen koennen, hat Matt mit uns den Mala-Walk gemacht. Er hat uns eine der wichtigsten Tjukurpa- Geschichten der Aboriginess erzaehlt und uns auch erklaert, wir man die Kunst verstehen muss. Tjukurpa ist fuer die Aborigines Religion und Gesetz. Es basiert auf Geschichten, die Kindern erzaehlt werden, damit diese wissen wie sie sich verhalten sollen. Also man soll nicht luegen, stehlen und nicht gleich wuetend werden. Ausserdem wird so auch das Land erklaert, also wo es welche Flora und Fauna gibt. Und die wichtigsten Tjukurpa- Geschichten spielen eben am Uluru.
Anschliessend ging es zum Sonnenuntergang bewundern. Matt bereitete das Abendessen zu, wahrend wir uns entspannen sollten und den Farbwechsel des Ulurus geniessen sollten. Wunderwunderwunderschoen!!!
Dann ging es wieder ins Camp (diesmal ins Richtige, aber geschlafen wurde trotzdem in Swags unterm Sternenhimmel).
Am naechsten Morgen ging es natuerlich wieder superfrueh raus, denn diesmal wollten wir uns den Sonnenaufgang am Uluru anschauen. Fast noch schoener als der Sonnenuntergang.
Dann machten wir noch die komplette Wanderung um den Uluru, bevor es wieder zurueck in Richtung Alice Springs und Zivilisation ging.
Auf dem Rueckweg machten wir noch kurz halt auf einer Kamelfarm und wir hatten die Chance auf einem zu reiten. Den Spass haben wir natuerlich auch mitgemacht :D
Die Tour zum Uluru war auf jeden Fall eines unserer Highlights bei unserer Reise durch Australien. Alles was wir dort gesehen haben, war einfach so komplett anders zu allen anderen Eindruecken, die wir bisher gesammelt haben.
Und wir waren super froh, dass wir die Tour im australischen Winter gemacht haben, denn im Sommer sind selbst nachts noch 33 Grad Celsius und viele der Wanderungen koennen nicht gemacht werden, weil es zu heiss ist.
Vor ein paar Tagen, sind wir nun in Darwin angekommen. Wir haben den Zug THE GHAN genommen, welcher nur zweimal in der Woche von Adelaide ueber Alice Springs nach Darwin faehrt. Wir waren 24h unterwegs, was erstaunlich bequem war.